geschnitten - haus ts

Das Doppel-Haus

Markant in Form, Farben und Materialien

Die Gemeinde Montan mit nicht einmal 2.000 Einwohnern liegt etwa 15 Kilometer südlich von Bozen. Die reizvolle Steillage mit Blick über das Unterland, auf den Kalterer See und den gegenüberliegenden Mendelkamm machen den Ort mit einigen alten Bürgerhäusern attraktiv für den Fremdenverkehr. Wohnen lässt es sich hier ebenfalls ganz ausgezeichnet. Vor allem, wenn die Gestaltung des Hauses genauso reizvoll ist wie die Landschaft. Zuständig dafür war das Büro von Gerd Bergmeister und Michaela Wolf, die von Brixen und Rosenheim aus arbeiten, und deren Architektur „auf den Kontext, mit Aufmerksamkeit auf Materialität und mit kühnen Lösungen reagiert“, wie es auf der Website heißt. Zufällig hatten die Bauherren ein realisiertes Projekt aus dem Büro gefunden, das sie begeisterte. Sie beauftragten bergmeisterwolf damit, zwei Einheiten in einem Haus zu vereinen und in die ansteigende Topografie zu integrieren. Der Austausch war intensiv, erinnern sich die Architekten, gemeinsam wurde das Volumen am Modell weiterentwickelt und die Materialität diskutiert. So entstand das maßstäbliche Haus, das aus der Landschaft zu wachsen scheint und mit den bestehenden Steinmauern in Dialog tritt. Und das auch Nachbarn und Passanten überzeugt.

Anzahl der Bewohnerje Haus 2
Wohnfläche (m2)550
StandortMontan (I)
Fertigstellung2021
Planungsbürobergmeisterwolf architekten
Zum Profil
FotografieGustav Willeit
Für uns ist die Landschaft der Ausgangspunkt, das Wichtigste. Sie ist geprägt von Vielfalt und Farbenpracht. Aus dieser Fülle beziehen wir unsere Inspirationen. Sie beeinflussen und bestimmen uns.

Gerd Bergmeister, Michaela Wolf

Aufgegliedert in zwei Hauptkörper auf bestehendem Grund teilt sich das Haus optisch in zwei Einheiten, zwischen denen die Landschaft sichtbar bleibt. Fächerartig öffnen sich die Volumina, die von jeweils zwei Bewohnern genutzt werden. In ihrem Zwischenraum entwickelt sich der Innenhof. Leicht verdreht und gegeneinander verschoben entstehen gelenkte, spannungsvolle Ein- und Ausblicke. Zudem manifestieren sich unterschiedliche Ansichten des markanten Doppel Hauses, die sich jeweils auf die umgebende Landschaft beziehen. Jeweils drei Geschosse werden von zwei zweiläufigen Treppen erschlossen. Auf der Eingangsebene organisieren sich Wohnzimmer und Küche, der größere der beiden Riegel macht zudem Platz für ein Schlafzimmer. Weitere Schlafräume und Bäder liegen im Untergeschoss, im kleineren Volumen ist hier das zweite Schlafzimmer untergebracht. Der Zugang zu den beiden Häusern erfolgt durch einen Tunnel, der von den bestehenden Mauern des Stadels unter einer Pergola ins Innere des neuen Gebäudes führt. Die Mauer im Sockelbereich, die als Landschaftsmauer weiter in die Weinreben führt, bindet die beiden eigenständigen Bereiche zusammen.

Impressionen