Gründlehof

Zeitgemäß bedacht

Alt und neu, modern und traditionell, zeitlos und zeitgemäß unter einem Dach

„Wir sind der festen Überzeugung“, so ist auf der Website des Büros von Hardy Happle zu lesen, der 1999 sein Büro in Zürich gründete und seit 2016 von Basel und Wolfach aus arbeitet, „dass sich auch im Bereich des Bauens in dem, was sich historisch bewährt hat, sehr viele Antworten auf Fragen der Gegenwart und Zukunft finden lassen. Wir schauen deshalb sehr genau hin. Unser Augenmerk liegt dabei auf tradiertem, baumeisterlichem und handwerklichem Wissen und traditionellen Techniken als solchen, insbesondere aber auf deren Weiterentwicklung für heutige Aufgaben. Für unsere Betriebsstruktur heißt das auch: In den Projektteams aus ArchitektInnen und Zimmerleuten arbeiten Theorie und Praxis – Kopf und Hand – stets eng und gleichberechtigt zusammen. Wir achten, was wir vorfinden.“

Anzahl der Bewohner5
Wohnfläche (m2)204
StandortHornberg
Fertigstellung2022
PlanungsbüroHardy Happle Architektur
Zum Profil
FotografieMarkus Schwer
Die Schwarzwälder Baukultur gibt wertvolle Antworten auf Fragestellungen heutiger und künftiger Bauaufgaben.

Hardy Happle

Das galt auch für die denkmalgerechte Sanierung und Umnutzung des Gründlehofs: Das schwarzwaldtypische Einzelgehöft aus dem späten 17. Jahrhundert, Kulturdenkmal nach § 2 Denkmalschutzgesetz des Landes Baden- Württemberg, ist heute komfortabler Lebensraum für eine fünfköpfige Familie. Malerisch liegt das Gebäude im Außenbereich der Stadt Hornberg im Mittleren Schwarzwald. Eine schmale, kurvenreiche Straße führt den Berg hinauf zum eindrucksvollen Hof. Seine Einbettung in die Natur und die Einsamkeit faszinierten den Bauherren seit seiner Kindheit an dieser Gebäudetypologie. Dabei war der Alltag in den Kleinbauernhöfen früher hart: Familien in drei Generationen lebten und arbeiteten hier gemeinsam mit Knechten und Mägden. Doch das ist lange her: Das ehemals land- und forstwirtschaftlich genutzte Dachgeschoss wurde in Wohnraum verwandelt, das Tragwerk ist freigelegt, der Blick fällt bis unter den spitzen First. Dach und Giebelfenster sorgen für Licht und Ausblick. Die Küche mit der kleinen und der großen Stube liegt im Erdgeschoss. Über drei Geschosse verbindet ein Luftraum mit dem Dachgeschoss. Er relativiert die historisch bedingten, niedrigen Raumhöhen, sorgt für Licht und Großzügigkeit und verknüpft Nutzungseinheiten, die früher getrennt waren. Ein ebenfalls nach oben geöffnetes Schlaf- und Badezimmer findet im Erdgeschoss Platz, weitere Schlafräume und ein Bad wurden im Obergeschoss organisiert. Lehm, Kalk und Naturstein ergänzen das regional und historisch vorgegebene Primärmaterial Holz. Farbe akzentuiert die neuen Einbauten.

Impressionen