Haus am See

Struktur und Strukturalismus in der Landschaft

Eine Raumskulptur, die die Architektur- und Kunstgeschichte heiter und komfortabel wohnlich weiterschreibt

„Das vielfältige und breit angelegte Werk besteht aus eigenwilligen Häusern, Erweiterungen und prägnanten Adaptionen. Diese Bauten entstehen durch die intensive Auseinandersetzung mit den individuellen Bedürfnissen unserer Auftraggeber und Bauherrinnen mit allem, was man als Kontext im weitesten Sinne bezeichnen kann und einer bedingungslosen Lust, jede Aufgabe mit Neugierde und Freude neu zu denken.“ So beschreiben Björn Martenson, Sonja Nagel und Jan Theissen, die ihr Büro Amunt von Aachen und Stuttgart aus führen, ihre Arbeit. Die Beschreibung trifft auch auf das Ferien- und Wochenendhaus zu, das auf einem malerischen Grundstück an einem Anglerteich auf dem Gelände eines ehemaligen Gutshofs in Schleswig-Holstein entstanden ist.

Anzahl der Bewohner4
Wohnfläche (m2)69
StandortTrenthorst
Fertigstellung2022
 
PlanungsbüroAMUNT Nagel Theissen Architekten und Designer PartG mbB
Zum Profil
FotografieFilip Dujardin
Unvoreingenommenheit gegenüber Material, Form und den individuellen Anforderungen, verbunden mit der bedingungslosen Lust, jede Bauaufgabe mit Neugierde und Freude zu denken, ist die Basis unserer Projekte.

Jan Theissen, Sonja Nagel, Björn Martenson, AMUNT

Das gewünschte Raumprogramm war denkbar einfach: zwei Schlafzimmer mit Bad für das Paar und Gäste, ein Esszimmer mit kleiner Küche, ein Wohnzimmer mit Kamin. Die Architekten reihten fünf quadratische Räume Z-förmig aneinander und schützten sie unter einem flachen Satteldach mit diagonal verlaufendem Dachfirst. So vermittelt das Gebäude zwischen Straßen-und Seeseite und bildet zwei bergende Innenwinkel aus: Auf der Nordostseite entsteht ein Vorplatz mit Eingang, im Südwesten bildet sich ein geschützter Terrassenbereich aus, der von imposanten Buchen und Eichen gerahmt wird. Die Räume liegen auf unterschiedlichen Niveaus. Sie folgen der Höhenentwicklung des Terrains und gliedern das offene Raumgefüge. Minimale Vor- und Rücksprünge lösen die Strenge des Betonskeletts auf. Der Ziegel erinnert zudem an die Bauweise der umliegenden Gutshäuser und landwirtschaftlichen Nutzbauten. Großflächig öffnen sich die Räume unter dem diagonal gefalteten und teilweise weit heruntergezogenen Dach in die Landschaft, die sichtbar belassene Struktur wurde innen ebenfalls in hellem Grün gestrichen. Diagonal fallen die Blicke durch den Z-förmigen Grundriss auf die Bäume und den See.

Impressionen