
Struktur und Strukturalismus in der Landschaft
Eine Raumskulptur, die die Architektur- und Kunstgeschichte heiter und komfortabel wohnlich weiterschreibt

„Unvoreingenommenheit gegenüber Material, Form und den individuellen Anforderungen, verbunden mit der bedingungslosen Lust, jede Bauaufgabe mit Neugierde und Freude zu denken, ist die Basis unserer Projekte.”

Jan Theissen, Sonja Nagel, Björn Martenson, AMUNT
Das gewünschte Raumprogramm war denkbar einfach: zwei Schlafzimmer mit Bad für das Paar und Gäste, ein Esszimmer mit kleiner Küche, ein Wohnzimmer mit Kamin. Die Architekten reihten fünf quadratische Räume Z-förmig aneinander und schützten sie unter einem flachen Satteldach mit diagonal verlaufendem Dachfirst. So vermittelt das Gebäude zwischen Straßen-und Seeseite und bildet zwei bergende Innenwinkel aus: Auf der Nordostseite entsteht ein Vorplatz mit Eingang, im Südwesten bildet sich ein geschützter Terrassenbereich aus, der von imposanten Buchen und Eichen gerahmt wird. Die Räume liegen auf unterschiedlichen Niveaus. Sie folgen der Höhenentwicklung des Terrains und gliedern das offene Raumgefüge. Minimale Vor- und Rücksprünge lösen die Strenge des Betonskeletts auf. Der Ziegel erinnert zudem an die Bauweise der umliegenden Gutshäuser und landwirtschaftlichen Nutzbauten. Großflächig öffnen sich die Räume unter dem diagonal gefalteten und teilweise weit heruntergezogenen Dach in die Landschaft, die sichtbar belassene Struktur wurde innen ebenfalls in hellem Grün gestrichen. Diagonal fallen die Blicke durch den Z-förmigen Grundriss auf die Bäume und den See.
