Haus K

Treppenhaus in bester Gesellschaft

Außen streng gegliedert und innen räumlich charmant-verspielt gestaltet

„Bei der Planung von Einfamilienhäusern“, erzählen Ulrich Grenz, Philipp Loeper und Alexandra Schmitz von asdfg Architekten, „passiert es selten, dass die Bauherrschaft zu Beginn der Zusammenarbeit den Architektinnen und Architekten die Aufgabe gibt, sie herauszufordern. Beim Bauvorhaben Slevogtstieg war auch aufgrund dieser Vorgabe schnell klar, dass es die Gelegenheit gibt, im Dialog mit der Bauherrenfamilie ein Wohnhaus mit einem sehr eigenen architektonischen Ansatz zu realisieren. Ein offenes Wohnkonzept, mit Höhenversätzen, mit Treppen, die nicht nur der Erschließung dienen, sondern zu Aufenthalts- und Spielflächen werden, mit einem Schrank, in dem nicht nur verstaut, sondern auch geklettert werden kann. Vor allem aber ließ sich die Bauherrschaft von einer weitestgehend unverkleideten Holz-Massivbauweise überzeugen, bei der die Fügung und Schichtung der konstruktiven Bauteile im Zentrum steht und nicht die fugen- und makellose Oberfläche.“ Das etwa 950 Quadratmeter große Grundstück, auf dem das Haus für die vierköpfige Familie mit dem sehr eigenen architektonischen Ansatz entstand, liegt in einem von freistehenden Einfamilienhäusern geprägten Wohngebiet in Hamburg-Othmarschen, in fußläufiger Distanz zur Elbe. Auf eine Garage oder einen Carport verzichteten die Bauherren – „wer weiß, wie lange der private Pkw noch gebraucht wird?“

Anzahl der Bewohner4
Wohnfläche (m2)253
StandortHamburg-Othmarschen
Fertigstellung2022
Planungsbüroasdfg Architekten BDA, Loeper Schmitz Grenz PartGmbB
Zum Profil
FotografieRené Graf
Jede Aufgabe ist individuell und verdient das eigene Konzept.

Ulrich Grenz, Philipp Loeper, Alexandra Schmitz

Die Wohnräume im offenen Erdgeschoss sind um einen mittigen Kern organisiert, Höhenversätze differenzieren die unterschiedlichen Lebensbereiche. Im Kern finden das WC, Stauraum, Küchenschränke und die großzügige Treppe Platz. Sie dient nicht nur der Erschließung, sondern wird durch Sitzflächen und Podeste zum attraktiven Aufenthaltsort. Die Räume für die Eltern und die beiden Kinder liegen im Obergeschoss. Im Untergeschoss finden neben den Funktionsräumen auch ein nach Süden ausgerichteter und durch raumhohe Glaselemente und schmale Lichthöfe großzügig belichteter Gästebereich, ein Toberaum, ein Arbeitszimmer sowie das „kleine Wohnzimmer“ mit einem großen zusätzlichen Oberlicht Platz. Eine außenliegende Treppe erschließt. Der in Stahlbetonbauweise hergestellte Keller dient als Sockel für das darauf in Massivholzbauweise mit hohem Vorfertigungsgrad errichtete Wohnhaus. Die Wände und Decken aus Brettsperrholz blieben unverkleidet, ihre Struktur und die Fügungen bestimmen die Gestaltung. Zement- und Calciumsulfatestriche wurden auf den Böden vergossen, geschliffen und versiegelt. Stärker beanspruchte Bereiche wurden mit Linoleum oder Kautschuk belegt und setzen farbige Akzente.

Impressionen