Haus M

Der Weinbergbau

Selbstbewusst stemmen sich das dreigeschossige, polygonale Haus und sein eingeschossiges Nebengebäude aus dem Weinberg

Machtvoll und malerisch steigt der Säbener Berg oberhalb des Städtchens Klausen an. Besiedelt wurde er bereits im 4. Jahrtausend vor Christus; in der Spätantike und im frühen Mittelalter wurde die Siedlung Bischofssitz, heute noch besetzt Kloster Säben den „Heiligen Berg“. Burg Branzoll schützt am Südhang oberhalb des Klausener Stadtzentrums, und bereits Albrecht Dürer soll vom Anblick des Ortes mit Burg und Kloster begeistert gewesen sein. Angemessen nimmt das neue Haus die gewachsene Kultur- und Naturlandschaft in den Blick. Es liegt inmitten der Weinberge. Auf Empfehlung wurden die beiden aus Brixen stammenden Architekten Felix Kasseroler und Jürgen Prosch, die ihr Büro raumdrei eben dort gründeten, mit der entsprechend anspruchsvollen Aufgabe betraut. Dabei war die Herausforderung nicht nur gestalterisch hoch, sondern auch aufgrund der Topografie, der exponierten Lage und der Logistik in der Bauphase.

Anzahl der Bewohner5
Wohnfläche (m2)283
StandortKlausen (I)
Fertigstellung2021
Planungsbüroraum3 Architekten
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FotografieGustav Willeit
Wir sind Architekten. Wir denken. Wir diskutieren. Wir kreieren. Wir entwickeln. Wir zeichnen. Wir planen. Wir organisieren. Wir bauen. Wir kümmern uns. Uns ist es nicht egal. Wir sind raumdrei.

Felix Kasseroler, Jürgen Prosch

Auf zwei polygonale Körper verteilt sich das Bauvolumen für die fünfköpfige Familie, das Nebengebäude liegt an der Hangseite hinter dem Wohnhaus, bergseitig öffnet sich der Garten. Ein Dach verbindet die beiden separaten Bauten und schützt die Terrasse. Jedes Stockwerk ist von außen zugänglich: Der Hauptzugang und die Zufahrt zur Garage befinden sich entlang der Zufahrtsstraße, eine Rampe erschließt das Erdgeschoss, eine Außentreppe führt auf den Außenbereich im Obergeschoss. Quer legt sich die Treppe im Inneren, sie verbindet das Untergeschoss mit Keller, Heizraum und Garage mit dem Erdgeschoss. Dort befindet sich die 70 Quadratmeter große Einliegerwohnung. Das Wohnzimmer, die Küche und der Essbereich wurden im Obergeschoss organisiert: Raumhohe Verglasungen öffnen sich zur Umgebung. Ein Arbeitszimmer, das WC und die Waschküche finden ebenfalls Platz. Schlafräume und Bäder liegen unter dem Dach, eine Dachterrasse erweitert den Horizont. Eine Luft-Wärme-Pumpe und eine Photovoltaikanlage versorgen mit erneuerbarer Energie. Die kompakte Bauweise sorgt zudem für eine geringe Flächenversiegelung, die robusten Materialien – Sichtbeton, Holz und Naturstein – garantieren niedrige Instandhaltungs- und Folgekosten. Und: Sie werden das Gebäude in Würde altern lassen.

Impressionen