Haus Scholz

Zurück in die Zukunft

Zeitgemäßes Familienwohnen

Bauherren. Sie wünschten sich Beratung bei der Suche nach einem Haus, am liebsten einem Altbau. Nach einigen Jahren bezog die junge Familie ein denkmalgeschütztes Reihenhaus im Westen Kölns. 2013 bot sich die Gelegenheit, ein nahegelegenes Grundstück zu erwerben und der Kontakt lebte wieder auf. Erste Entwurfsgedanken wurden ausgetauscht und schnell stellten sich unsere Bauherren die grundsätzliche Frage, ob ein Neubau eine ähnliche Atmosphäre hätte, wie sie der liebgewonnene, aber allmählich zu klein werdende Altbau besaß. Die weit vorangeschrittene Planung wurde darüber für einige Jahre ausgesetzt. Inzwischen von uns realisierte Projekte versprachen dann eine zufriedenstellende Antwort auf die Ausgangsfrage, sodass wir die Zusammenarbeit fortsetzten.“ Heute reiht sich das neun Meter breite, zweigeschossige Haus ein in die Straße.

Anzahl der Bewohner6
Wohnfläche (m2)282
StandortKöln
Fertigstellung2021
PlanungsbüroAxel Steudel Architekten Partnerschaftsgesellschaft mbB
Zum Profil
FotografieChristian Eblenkamp
Nicht zuletzt dieses einfache Bauen mit natürlichen Baustoffen lässt eine langlebige Nutzungsdauer erwarten.

Martin Frank, Axel Steudel, Rudolf Kuntz

Von der roten Ziegeleinfriedung führt ein mit Ziegeln gepflasterter Weg durch den Vorgarten zum Eingang mit bogenförmig geschreinerter Haustür. Der sanft gekurvte Mauervorsprung schützt vor Regen. Nur wenige, große Fensteröffnungen belichten die Wohnräume im Parterre. Die Fenster im Obergeschoss, gleichmäßig angeordnet, lassen Licht in die vier gleich großen Kinderzimmer mit zwei Bädern und der Diele. Unter dem Walmdach aus gebrannten Tonbibern schlafen die Eltern. Dabei entspricht die Geschossabfolge den Proportionen der klassischen Moderne: Im Erdgeschoss sind die Räume drei Meter hoch, die Zimmer darüber sind etwas niedriger, das Dachgeschoss öffnet sich bis unter die Schrägen des Walmdachs. Fischgrätparkett aus Eiche und Zementfliesen wurden im Eingang, in der Küche und den Bädern verlegt. Die nachtblau lackierten Küchen- und Badmöbel bilden einen Kontrast zum hellgrau lackierten, individuell entworfenen und maßgeschreinerten Innenausbau. Beschläge, Möbelbänder und Armaturen aus unbehandeltem Messing setzen Akzente. Auf den Terrassen wurden Ziegel im Fischgrätverband verlegt. Die Garage zur einen und die Mauer zur anderen Seite begrenzen den Garten. Eine mächtige Eiche spendet Schatten im Sommer. Die einschaligen Ziegelwände des Massivbaus kommen ohne zusätzlich aufgebrachte Dämmung aus, sie sind lediglich beidseitig verputzt. Die Dachdämmung besteht aus Holzfaserplatten, die im Sommer vor zu starker Erwärmung der Räume schützen, ebenso wie die außenliegenden Rollläden aus hellgrau lackiertem Kiefernholz. Dabei folgt die Auswahl vorwiegend natürlicher und mineralischer Baustoffe dem Grundsatz, möglichst einfach zu bauen. Auf eine technisch aufwendige Lüftungsanlage wurde daher verzichtet. Stattdessen sorgt ein reiner Kalkputz, frei von Konservierungsstoffen und synthetischen Bindemitteln, für ein gesundes Raumklima. Eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe sorgt für regenerative Wärmeerzeugung und bei Bedarf auch für Kühlung im Sommer. Das begrünte Garagendach speichert das Regenwasser.

Impressionen