Haus für ein Künstlerpaar

Fenster in den Hof

Einfach und doch komplex

„Der Reiz beim Bau eines Einfamilienhauses“, so weiß der Architekt Claus Arnold aus Würzburg, „ist die intensive Zusammenarbeit, das nahe Kennenlernen, das sich zu einer Freundschaft entwickeln kann.“ Zu der Bauherrin des Hofhauses entstand die bereits vor etwa 20 Jahren: Beide waren Mitarbeiter im selben Architekturbüro. Zehn Jahre später trafen sie sich zufällig wieder, ein Jahrzehnt später vertraute sie Claus Arnold die Planung ihres Hauses an. Kostengünstig musste es sein, einfach – und dabei doch gestalterisch anspruchsvoll. Die beiden Bauherren nämlich sind Künstler, ihre Arbeiten sollten ins und zum Haus passen. Einfach und komplex sollte das Haus aber auch sein, ökonomisch und konstruktiv reduziert – der Kennwert zu den Kostengruppen 300 und 400 betrug 475 EUR je Kubikmeter umbauter Raum, so der Architekt. Auch der Schallschutz von der nahen Autobahn war entwurfsbestimmend. So entwickelte Claus Arnold das Haus um einen zentralen Innenhof, um den sich die Räume organisieren. Nur zum Hof und zur Gartenseite öffnen sich große Fensterflächen, die anderen Außenwände nehmen nur mit gezielten Öffnungen Blickbeziehungen zum öffentlichen Raum auf.

Anzahl der Bewohner2
Wohnfläche (m2)135
StandortWürzburg
Fertigstellung2022
PlanungsbüroClaus Arnold Architekt BDA
Zum Profil
Übergeordneter Gedanke war sowohl eine Einfachheit auf ökonomischer, konstruktiver und ästhetischer Ebene als auch eine Generierung von architektonischen Qualitäten durch gezielte Interventionen.

Claus Arnold

Der Anbau sorgt für eine geschützte Eingangssituation, die Firstöffnung lässt Zenitlicht in den Wohnraum, die im Süden vorgelagerte Wasserfläche reflektiert das Sonnenlicht in den Raum. Das Leben im Haus findet auf einer Ebene statt, rund um das Atrium. Küche und Schlafzimmer liegen sich gegenüber, getrennt und doch verbunden über den Hof. Beide lassen sich mit ihren großen Fensterelementen mit dem geschützten Außenraum optisch und funktional verbinden und vergrößern. Die Morgensonne in der Küche fällt so bis ins Schlafzimmer. Der Wohnraum orientiert sich nach Süden zur Gartenseite, über die Terrasse mit Wasserbecken geht er in den Außenraum über. Das angrenzende Büro wird bei Bedarf über eine Schiebetür zum Teil des Wohnraums. Bad, Schlafzimmer und Ankleide liegen auf der Westseite des Hauses. Auch diese Räume lassen sich durch die großen Schiebetüren schwellenlos miteinander verbinden. Küche und Essbereich werden durch eine Loggia ergänzt. Auch der Eingang, der sich zur Straße orientiert, wurde zurückversetzt, sodass ein überdachter Bereich entsteht. Ein Holzrost, die holzverkleidete Decke sowie die Eingangstür aus Massivholz bilden einen Kontrast zur dunklen Putzfassade. Das leicht geneigte Satteldach ist großzügig bis in den First offen erlebbar. Große Natursteinbodenplatten aus Juramarmor wurden im gesamten Haus verlegt, die Holzdecke und das mit Lärchenholz verschalte Atrium sorgen für Wärme und Behaglichkeit. „Mit dem Sonnenstand ändert sich das Licht-Schattenspiel im Haus rund um die Uhr“, beschreibt der Architekt die Atmosphäre.

Impressionen