„Mal ganz abgesehen davon, dass das Einfamilienhaus trotz aller Kritik in Deutschland immer noch eine der bevorzugtesten Wohnformen ist, stehen wir vor der großen Frage: Wie gehen wir mit dem vorhandenen Gebäudebestand um? In diesem Projekt haben wir eine sehr gute Gebäudesubstanz vorgefunden. Dass saniert werden würde, war der Bauherrschaft und uns von Beginn an klar. Das ist allerdings nicht immer der Fall: Die große Herausforderung wird sein, einen Masterplan für den Umgang mit diesem unglaublich großen, jedoch sehr kleinteiligen Gebäudebestand zu finden.“ Die sehr gute Gebäudesubstanz des Warfthauses in Morsum von Architektin Annelen
Schmidt-Vollenbroich und Anwältin Ana Vollenbroich, die in Düsseldorf ihren Nidus Kosmos leiten, der sich mit Immobilienentwicklung, Architektur und Baukulturvermittlung beschäftigt, stammt aus den 1980er-Jahren. Im Gegensatz zu den für die Insel Sylt typischen alten, historischen Friesen- und Kapitänshäusern war das in die Jahre gekommene Warfthaus mit seiner typischen Klinkerfassade und dem Reetdach jedoch nicht besonders ansprechend. Seine Altbausubstanz jedoch war gut. Und die Lage nicht zu toppen: Das Bauen auf Warften, also auf aufgeschütteten Siedlungshügeln, schützt nicht nur seit dem 3. Jahrhundert vor Christus vor Sturmfluten. Es sorgt zudem für wunderbaren Weitblick auf die umliegende Salzwiesenlandschaft bis hin zum nahegelegenen Deich. Die Herausforderung für Nidus Studio war es somit, ein Umbaukonzept zu entwickeln, „das typische und auch historische Sylter Elemente aufnimmt, die Strenge der 80er-Jahre aber weiterentwickelt und in ein zeitgemäßes Wohnkonzept transformiert.“