Atelierhäuser

Leben und Arbeiten

Im Winkel stehen die beiden klaren Baukörper zueinander und sorgen für Austausch und Kommunikation. Holz und Beton stehen im Dialog miteinander und inspirieren zu künstlerischer Arbeit und komfortablem Wohnen.

Das nördliche Potsdam zeichnet sich durch unterschiedliche Bebauung aus: Entlang der Seeseite zur Havel liegt eine Art „Perlenkette“ von Villen mit Nebengebäuden, Vorbauten und üppig gestalteten Fassaden, auf der Landseite entstanden landwirtschaftliche Nutzungen, Wirtschaftsgebäude sowie die Garagen der Villen. Hier liegt das Baugrundstück: Es war Teil des ehemaligen Kasernengeländes, zu dem auch das noch vorhandene ehemalige Offiziershaus auf dem benachbarten Grundstück gehört. Spontan und zufällig besichtigten die künftigen Bauherren ein Projekt in Holzbauweise aus dem Berliner Architekturbüro von Klaus Schlosser. „Die Beauftragung“, erinnert er sich, „ergab sich dann als Folge einer angenehmen Arbeitssituation und Vertrauensbasis.“ Erst die Einschaltung des Gestaltungsbeirats sorgte allerdings dafür, dass statt kleiner Einfamilienhäuser ein Ensemble zum Wohnen und zum künstlerischen Arbeiten realisiert werden konnte.

Anzahl Bewohner2 Personen
Wohnfläche450 m²
StandortPotsdam
Fertigstellung01/2020
PlanungsbüroKlaus Schlosser Architekt BDA
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FotografieStefan Müller
Architektur betrachten wir als gegenwärtige Auseinandersetzung mit Spuren der Geschichte eines Ortes und der in die Zukunft gerichteten baukünstlerischen Lösung einer konkreten Bauaufgabe.

Klaus Schlosser

Die beiden Atelierhäuser sind im rechten Winkel zueinander angeordnet, das vordere Haus ordnet sich in Höhe und Volumen dem hinteren, quer stehenden Gebäude unter. Ein ausladendes Vordach zieht sich die Länge seiner Fassade entlang, der geschützte Bereich wird auf der südlichen Seite als Veranda und auf der nördlichen Seite als Außenbereich für künstlerische Arbeiten genutzt. Große, ungeteilte Atelierfenster, zum Teil als Hebe-Schiebefenster ausgeführt, öffnen die Fassaden. Die Gebäude sind als Holztafelbauten gefertigt, das Untergeschoss besteht aus Stahlbeton. Vollholzdielen aus Douglasie bekleiden die Außenwände, Fenster und Türen sind aus lasierter Lärche. Ein Kern aus Stahlbeton nimmt im Querhaus die Nebennutzungen und die Erschließung auf. Eine zentrale Heizungsanlage sorgt für Wärme, die durch Erdwärme versorgte Wärmepumpenanlage im querstehenden Haus ist über Leerrohrkonstruktionen mit dem Vorderhaus verbunden. Der raumluftunabhängige Kamin wird über Lüftungsleitungen mit Außenluft versorgt. Wände in der Flucht der Außenfassaden verbinden die beiden Häuser und schützen den Innenhof. Das pavillonartige Nebengebäude ist aus Stahlbeton, es sorgt für Zugang, Nebennutzungen und einen Stellplatz.

Impressionen