
Sparsam und angemessen, sachlich und angehoben
Ein aufgeständerter Anbau erweitert das schlichte Siedlungshaus von 1939. Er entspricht und vergrößert dessen Qualität in den Garten und verwandelt das Haus in einen komfortablen Alterssitz.

„In unserer Absicht für Zukunftsfähiges und Sinnvolles findet immer das Bestehende seinen Ausdruck.”

Florian Voigt, Elke Voigt, Tobias Voigt
Wichtig war den Architekten und den Bauherren, das schlichte und gut geplante Siedlungshaus von 1939 angemessen umzugestalten. Jeder Eingriff, da ist sich Florian Voigt sicher, musste „zur sachlichen Sparsamkeit des Bestands“ passen und daher sorgfältig abgewogen werden. Der neue Anbau sorgt nun für einen Rundgang durch die erdgeschossigen Räume und verbindet mit dem Garten. Die Stahlkonstruktion ist aufgeständert und mit einer Hülle aus Aluminium verkleidet. Als „Blechbüchse“ bezeichnen die Architekten selbst das kleine Projekt. Bewusst kontrastiert der Umbau den Bestand. Seine Qualität jedoch entspricht ihm: Die kleinen Zimmer werden um einen offenen, fließenden Raum ergänzt. Respektvoll und sensibel wiederholen sich die Materialien des Altbaus: Die holzgetäfelten Wände und der weiße Terrazzoboden interpretieren den weißen Wandverputz und die Holzdielen neu. Dem Bestand angemessen wurde sowohl beim Umbau als auch bei der Erweiterung Wert auf Nachhaltigkeit gelegt; es wurden langlebige und unterhaltsfreundliche Materialien verwendet, wo möglich wurde auf Recyclingfähigkeit, einfache Demontage und trennbare Baustoffe geachtet. Die abgenutzten Oberflächen und Einbauten wurden hochwertig erneuert, wie etwa die Dielen und die Sanitäreinrichtung, auch die alten Türen und Fenster wurden aufgearbeitet. Konstruktiv übersetzt der Anbau die gewünschte Leichtigkeit als Stahlbau mit Holzfaserdämmung. Die Materialien aus Konstruktion und Dämmung wurden auch als Verkleidung gewählt: Metallblech und Holztafeln.
