
Das Glashaus
Die reduzierte Formen- und Materialsprache inszeniert Licht und Grün

„Durch die Anordnung der Atrien und Loggien entwickelt sich ein großzügiges Raumerlebnis, das aufgrund des beengten Grundstücks nicht zu erwarten war.”

Bernd Liebel
Das Grundstück der Bauherren, eine Baulücke in einem 70er-Jahre-Wohngebiet, liegt an einem leicht abfallenden Nordhang. Es ist handtuchschmal und langgezogen, der Abstand zu den Nachbarhäusern im Süden und Norden ist gering, doch der Blick Richtung Westen ins unverbaute Grün entschädigt. Hier wünschte sich die Familie ein großzügiges Haus mit viel Tageslicht, der Freiraum sollte bestmöglich genutzt werden können. Bernd Liebel plante einen klassischen Bungalow, Form und Material sind bewusst schlicht, einfach und reduziert. Das den Hang nutzende, strahlend weiße Gebäude mit eindrucksvoller Dachscheibe besetzt fast die gesamte zulässige Fläche des Baufensters und hält auch zur Südgrenze hin nur den Mindestabstand ein. Einschnitte in das Raum- wie in das Dachvolumen lassen viel Licht ins Haus, Südsonne fällt in die offene, fließende Raumabfolge. Essen, Kochen und Wohnen werden zwei- oder dreiseitig belichtet. So offen sich das Haus Richtung Süden präsentiert, so geschlossen wirkt es nach Norden, wo in geringem Abstand zwei Nachbarhäuser stehen. Ein durch vertikale Lamellen sichtgeschütztes Atrium erhellt den Eingangsbereich, ein weiteres auf der Südseite lässt die Morgensonne ins Haus. Der Außenraum ist Teil des Hauses, durch den Einbau von bodentiefen Fenstern gehen der Wohnbereich und die überdachten Terrassen beinahe unmerklich ineinander über. Die Garage, Technikräume sowie ein Büro befinden sich im Untergeschoss, das Leben der vierköpfigen Familie wurde barrierefrei im Erdgeschoss organisiert.
