
Almhütte 2.0
Auf 1600 Metern Höhe, für sechs Monate im Jahr und auf 35 Quadratmetern Wohnfläche wünschte sich das Bauherrenpaar ein Refugium in Alleinlage. Sie bekamen ein kleines und dabei komplexes Traumhaus.

„Durch Auflösung der konventionellen Raumaufteilung können spannende Blickbeziehungen entstehen. Die Verwendung von Holz steht im Vordergrund und verbindet handwerkliche Tradition mit Innovation.”

Igor Comploi, Melanie Marmsoler, Thomas Mahlknecht, Lukas Stuffer, Luca Perathoner
Die Stirnseite wirkt abweisend. Wer sich dem Haus nähert, blickt auf eine geschlossene Fassade, nichts verrät das Bauwerk hier von seiner inneren Komplexität. Tatsächlich aber gruppieren sich die erforderlichen Räume – Küche, Wohnbereich, Bad sowie ein größeres und ein kleines Schlafzimmer – um einen offenen Innenhof, der die Räume auf Abstand hält, Blicke zulässt und die Natur ins Haus holt. Der instabile Untergrund erforderte eine solide Fundamentausbildung. Der darauf aufsitzende Holzständerbau wurde in der Werkstatt vorgefertigt und innerhalb eines Tages an der Baustelle montiert. Vertikale, schwarz lasierte und sägeraue Fichtenbretter binden das Haus in seine Umgebung ein; die zweiseitig, nach Süden und nach Westen orientierte, umlaufende überdachte Terrasse verbindet es mit ihr. Auch im Inneren wurden lokale Materialien verarbeitet: Der Boden, die Wände und die Decke wurden mit sägerauen Fichtenbrettern ausgekleidet. Nur im kleinen Bad veredelt eine Spachteltechnik. Der Schlafraum wurde mit Nadelfilz an Wand und Decke ausgekleidet.
