
Das Hybridhaus
Das Obergeschoss aus Holz thront wie eine Schatulle auf dem massiven Erdgeschoss. Die schwarze Fassade aus karbonisiertem Holz wird sowohl den ästhetischen als auch bauklimatischen Ansprüchen der Bauherren gerecht

„Wir sehen unsere Aufgabe darin, Raumkonzepte mit einer realistischen und lösungsorientierten Umsetzung mit allen Beteiligten in einem Team zu verbinden.”

Andreas Heim, Nataliya Sukhova, Viktor Hoffmann
Wichtig war den Architekten und den Bauherren, dass das Wohnhaus sich in die umgebende Siedlungsstruktur von giebelständigen Satteldachhäusern aus der Nachkriegszeit integriert, und zwar zeitgemäß. Sie entwickelten daher ein Langhaus, durch die geringe Hausbreite entstand zudem Freiraum entlang der Längsseite des Wohnraums. Das Innere des Gebäudes wird von einer durchgehenden, asymmetrischen Mittelwand strukturiert. Die zweigeschossige Wand teilt die Funktionen des Gebäudes in Aufenthaltsräume und dienende Räume sowie Erschließung, konstruktiv dient die Scheibe aus Sichtbeton als Auflager für den First. Mittelpunkt des Hauses ist der 15 Meter lange und vier Meter breite, durchgesteckte Wohn-, Koch- und Essbereich. Neben der zeitgemäßen Antwort auf die ortstypische Baukultur lag den Bauherren auch die soziale Nachhaltigkeit am Herzen: Die Diele ermöglicht eine zukünftige Teilung des Hauses in zwei Einheiten. Am Waldrand gelegen wurde Holz als Hauptbaustoff des Hauses gewählt. Für die hybride Bauart in Holz- und Massivbauweise sprachen die jeweiligen bauphysikalischen und konstruktiven Vorteile: So sorgt das massive Erdgeschoss samt Decke und Mittelwand bis zur Firstpfette für die gewünschte klimatische Trägheit. Es trägt das leichte Ober- und Dachgeschoss in Holzständerbauweise, das außen mit karbonisierten Kieferbrettern verschalt wurde.
