
Das Jahreszeitenhaus
Jahrtausende alt, modern interpretiert: Wohnen in Abhängigkeit der Jahreszeiten

„Das Haus am See ist ein Entwurf für eine neue Art des Wohnens: Die Wohnfläche verändert sich mit den Jahreszeiten.”

Jurek Brüggen (im Bild), Sebastian Seiler
Gefertigt wurde dieser Stein aus massivem Beton, der Ausbau erfolgte in Holz. Alle Konstruktionsmaterialien bleiben sichtbar; freistehende, hölzerne Trennwände unterteilen den Innenraum des Betonhohlkörpers. Innenliegende Holzfenster schützen vor der Witterung. Ein leichter, kleiner Holzpavillon sitzt auf dem betonierten Sockel auf, von der umlaufenden Terrasse blickt man auf die vorbeifließende Havel. Eine Holztreppe, die gleichzeitig als Bücherregal dient, verbindet beide Geschosse. Das Haus wird je nach Jahreszeit unterschiedlich genutzt: Im Winter ziehen sich die Bewohner in das Gartengeschoss zurück, im Sommer kommen Pavillon und Terrasse hinzu und verdoppeln die Wohnfläche. Durch Falttüren wird der Pavillon im Sommer geöffnet und in den Übergangsjahreszeiten geschlossen, ein horizontales Schiebefenster trennt ihn im Winter vom Gartengeschoss. Die mobile Küche wandert mit den Bewohnern. Die sich verkleinernde Wohnfläche spart im Winter Ressourcen, Bau- und Heizkosten. Die Dämmung ist auf das Gartengeschoss reduziert, Nord-, Ost- und Westseite sind in den Hang eingegraben, durch die Erdschicht wird das Haus zusätzlich isoliert. Die Abwärme des beheizten Erdgeschosses ermöglicht es zudem, den Pavillon in kalten Jahreszeiten als Wintergarten für die Pflanzen zu nutzen. Der geschlossene, nicht beheizte Raum wird im Winter zur weiteren Isolationsschicht für das Gartengeschoss.
