
Das kleine Haus
Oliv eingefärbter Dämmbeton lässt das Haus mit der Landschaft verschmelzen. Das Raumprogramm wurde zweigeteilt, um es optisch zu verkleinern.

„Das Gebäude verschwindet in der Landschaft und ist aus der Entfernung kaum zu sehen. Von außen wirkt das Haus klein, aber in Wirklichkeit bietet es großzügige Innenräume und intime Außenräume.”

Thomas Mahlknecht, Igor Comploi
Auf steilem Gelände wollte der Bauherr hier sein Ferienhaus bauen. Der Architekt Igor Comploi aus dem Südtiroler St. Ulrich war der richtige Architekt für ihn, eine engagierte Diskussion über das passende Material hatte die beiden zusammengeführt: Dämmbeton, also Beton, der durch den Zusatz von geschäumtem Glas die übliche hohe Tragfähigkeit, eine fast freie Formgebung und das einfache Herstellungsverfahren mit einer unüblich guten Wärmedämmung verbindet. 200 Jahre alte Olivenbäume stehen auf dem Grundstück. Sie wurden alle erhalten. Der Beton wurde oliv eingefärbt, um das Haus in die Landschaft einzuordnen beziehungsweise sich ihr unterzuordnen. Der Bauherr wünschte ein kleines Haus. So entstand die Idee, die erforderlichen Räume für vier Personen auf zwei Baukörper aufzuteilen: einen für das Wohnen, einen zum Schlafen. Auf den ersten Blick erscheint das Feriendomizil daher als bescheidenes, eingeschossiges Einraum-Haus mit vorgelagertem, über eine Terrasse angebundenem Schwimmbad. Unterirdisch angeschlossen ist der Wohntrakt mit großflächiger, großartiger Aussicht auf den Gardasee jedoch mit dem tiefergelegenen, parallel zum Wohnhaus ausgerichteten zweigeschossigen Schlaftrakt, der sich unter einem Gründach verbirgt. Auf der Verbindungsebene bleibt zudem Platz für eine Sauna sowie einen intimen Innenhof.
