
Das Land-Haus
Ein Anbau ergänzt das charmante Holzhaus aus den 1930er-Jahren: in Material und Qualität angemessen und dem Garten respektvoll eingepasst

„Aus der Wahrnehmung des Vorhandenen entsteht die Vision des Neuen.”

Anne Lampen
Innen wurden die Wände mahagonifarben holzverkleidet, der Architekt plante Einbauschränke, das Haus hatte Zentralheizung, Telefon und Weinkeller. 1996 wurde die Berliner Architektin Anne Lampen beauftragt, das in die Jahre gekommene Gebäude behutsam umzubauen und energetisch zu ertüchtigen. 2017 entstand dann der Wunsch nach einem zusätzlichen Ateliergebäude auf dem Grundstück. Um möglichst wenig in den eindrucksvollen Garten einzugreifen, entwickelte Anne Lampen einen Anbau aus drei eigenständigen Baukörpern unterschiedlicher Höhe und Kubatur, der respektvoll und dabei spielerisch an den Altbau andockt. Das Gelenk zwischen Alt- und Neubau bildet eine kleine verglaste Box für Eingang und Loggia, die den beiden größeren Baukörpern auch durch ihre konische Form Raum lässt: Sie stehen in stumpfem Winkel zueinander, um den Blick in den Garten zu öffnen. Zum schiefergedeckten Walmdach des Altbaus setzen sich die kleine und die große Box mit einem Gründach ab. Der Altbau ist in Holzbauweise erstellt und mit waagerechter, unbehandelter Lärchenholzschalung verkleidet. Beim Anbau entschied sich die Architektin für eine Holzrahmenbauweise mit Zellulosedämmung und einer Hülle aus verkohlten, senkrecht angebrachten Lärchenhölzern. Zur statischen Herausforderung wurde die große, fast stützenfreie Verglasung, deren Schiebeelemente Innen und Außen übereck verbinden.
