
Der Dreiseithof
Vorderhaus und Remise werden durch einen Neubau miteinander verbunden. Platz bleibt für einen gepflasterten Hof, zum Spielen und für den Anbau von Obst und Gemüse.

„Als Architekt modelliere ich die Verhältnisse von Körper und Raum, Natur und Bau, öffentlich und privat. Deren spezifische Umsetzung in Material, Form und Programm spiegelt den Bauherrn wider.”

Karsten Schubert
Das Vorderhaus birgt die Schlafzimmer der fünfk.pfigen Familie, ein Au-Pair-Zimmer liegt im Untergeschoss. Der neue Verbindungsbau nimmt die Küche auf, in der südlich gelegenen Remise organisierte der Berliner Architekt den Wohn-Essbereich. Die schiefwinklige Geometrie bestimmte das Entwurfsmotiv: Der trapezförmige Flur sorgt dafür, dass der Hof optisch rechtwinklig wirkt. Charmant zitiert seine Form die Kunst der scheinperspektivischen Verzerrung des Barock: Vom Vorderhaus aus betrachtet erscheint der Gang länger und verweist auf die Länge der Parzelle, im Blick zurück rückt das Vorderhaus mit den Schlafräumen näher. Dementsprechend sind die Jochlängen im breiten Bereich des Verbindungsgangs länger als im schmalen Bereich, die Fenster- teilungen werden in Richtung Süden proportional zur sich verringernden Raumbreite kleiner. Zahlreiche Originalmaterialien kamen wieder zum Einsatz: kassettierte Holz-Innentüren, Ziegel im Reichsformat, historische Eichenbalken für die Holzständerkonstruktion, gebrauchte Biberschwanz-Ziegel für das neue Remisendach, historisches Babelsberger Straßenpflaster im Hof. Im Neubau allerdings entschied sich Dr. Karsten Schubert für Sichtestrich und zeitgemäße Eichenfenster mit Dreifachverglasung.
