Einfamilienhaus B

Black Beauty

Sorgsam gefügt, räumlich komplex und im Zusammenspiel von Holz und Beton spannungsvoll detailliert, markiert das schlicht-schöne Haus den Übergang von Siedlungs- und Naturraum.

„Individuelles Wohnen mit Verantwortung“ ist das März-Heft der österreichischen Zeitschrift architektur.aktuell überschrieben. Tom Lechner wird darin im Interview befragt, wie der Flächenverbrauch von Einfamilienhäusern in Hinblick auf Ressourcen- und Flächenverbrauch nachhaltig gestaltet werden könnte. Seine Antwort: „Die Gebäude müssen auf zukünftige Szenarien reagieren können, wie etwa eine veränderte Familiensituation oder das Thema des Mehrgenerationenwohnens. Wichtig erachte ich in diesem Kontext aber auch, dass sich der individuelle Geschmack nicht über die Gestaltung manifestiert. Das Gebäude sollte sich in die Umgebung einordnen, und mit einordnen meine ich nicht unterordnen. Es sollte jedoch der Anspruch sein, dem Genius Loci gerecht zu werden, wenn nicht von BauherrInnen- dann zumindest von ArchitektInnen-Seite.“

Anzahl Bewohner2 Personen
Wohnfläche240 m²
StandortSt. Veit im Pongau (A)
Fertigstellung12/2021
PlanungsbüroLP architektur ZT GmbH
Zum Profil
FotografieMarkus Rohrbacher
Die differenzierten Raumsequenzen wurden mit wenigen, in sich abgestimmten Materialien unterstrichen.

Tom Lechener

Das Haus liegt am Rand der Siedlungsstruktur von Sankt Veit im Pongau, einer Marktgemeinde mit knapp 4.000 Einwohnern im Salzburger Land. Die Wahl des Architekten war für den Bauherrn keine Frage: Seit Jahren arbeiten sie zusammen, als Projektleiter eines Bauunternehmens war der Auftraggeber sicher, dass das Team von LP architektur dem hohen Anspruch an die Detaillierung des 240 Quadratmeter Wohnfläche großen Hauses gerecht werden würde. So ist es: Sogar der Bürgermeister, erzählt Tom Lechner, gratulierte dem Bauherrn persönlich zu dem gelungenen Werk! Das Volumen, im Grundriss als abgeschrägter Winkel lesbar, gliedert sich in ein zweigeschossiges Haupthaus und ein eingeschossiges Nebengebäude in leichter Hanglage. Tiefe Einschnitte, wettergeschützt überdacht, markieren den Eingang im Norden und werden im Süden zur gedeckten Terrasse. Fließend gehen im Erdgeschoss Koch-, Ess- und Wohnbereich ineinander über. Höhensprünge zonieren, der vertikale Luftraum sorgt für Sichtbezüge. Die privaten Rückzugsräume sind im Obergeschoss untergebracht. Das Untergeschoss kann der Topografie entsprechend teilweise natürlich belichtet werden und bietet Lagerflächen sowie Platz für einen Multifunktionsraum mit Zugang ins Freie. Innen wie außen, oben wie unten sorgt das fein austarierte Zusammenspiel von Beton mit sichtbar belassener Schalungsstruktur und hellem Holz in den Innenräumen sowie schwarzer Schalung an der Fassade für Atmosphäre.

Impressionen