
Massivhaus
Das Wohnhaus in Ohlsdorf knüpft durch seine Form und Material zwar an die rot verklinkerten Nachbarhäuser an – dennoch steht der Bau in der Tradition der expressiven Moderne von Fritz Höger.

„EIN ARCHAISCHER KEIL ALS WOLF IM BACKSTEINPELZ BESETZT DIE STRASSENKREUZUNG KRÄFTIG, INTERPRETIERT DIE ANSÄSSIGEN KAFFEEMÜHLEN FREI UND ERÖFFNET RÄUMLICHE ERLEBNISSE.”

Coido Architects
Zwei Erwachsene und zwei Kinder bewohnen die kompakte Hausskulptur. Die Funktionen im Haus sind klar verteilt: Während im Osten der Eingang liegt und die Treppen und Nebenräume hinter eher geschlossenen Fassaden Platz finden, öffnen sich im Westen die Aufenthaltsräume zum Garten. Drei Stufen trennen den großzügigen Koch- und Essbereich vom Wohnraum und sorgen auch innenräumlich für Bewegung. Ein heller, mit Polyurethan beschichteter Boden durchfließt die gemeinschaftlichen Räume. Die Möblierung aus Eiche schafft Gemütlichkeit. Auch im Obergeschoss orientieren sich die Schlafzimmer nach Westen. Licht und Luft kann man im zweiten Obergeschoss genießen: Das Staffelgeschoss springt zurück, die großzügige Dachterrasse verlagert die Wellness ins Freie. Aber auch im Keller sorgt ein Patio für Licht im Arbeitszimmer; hier wurde auch ein Gästezimmer vorgesehen. Der im Norden Hamburgs gelegene Stadtteil Ohlsdorf ist berühmt: Hier liegt der größte Parkfriedhof der Welt. Das Gelände ist fast 400 Hektar groß. Der von Wilhelm Cordes geplante Friedhof bekam 1900 den Grand Prix der Pariser Weltausstellung. Zudem wurde der Architekt 1898 zum Friedhofsdirektor ernannt.
