Villa Aldrans

Faltung

Einfach dynamisch: Verschobene Satteldächer und ein komplex verschränktes Inneres schaffen räumliche Spannung

Die gut 2.500 Einwohner kleine Gemeinde Aldrans liegt auf der Mittelgebirgsterrasse süd.stlich angrenzend an Innsbruck. In die Tiroler Landeshauptstadt ist es nicht weit: Straßenbahn und Busse verbinden im 15-Minuten-Takt. Etwas weiter ist es bis nach Südtirol, wo Gerd Bergmeister und Michaela Wolf in Brixen ihr gemeinsames Büro führen. Innsbruck kennen sie gut: Beide haben unter anderem auch an der Leopold-Franzens-Universität in Innsbruck Architektur studiert. Der Bauherr, der in Aldrans ein freies Grundstück im dörflichen Kontext bebauen wollte, stieß auf das Büro bergmeisterwolf architekten beim Studium von Fachzeitschriften und auch dem Buch „Häuser des Jahres“, erzählt Michaela Wolf. Gereut hat ihn die Suche und die Entscheidung für das Brixener Büro nicht: Über die lange und sorgfältige Planungszeit hinweg ist nicht nur ein bis in die Innenräume individuell gestaltetes Gebäude für eine vierköpfige Familie entstanden, sondern auch eine Freundschaft mit den Architekten.

Anzahl Bewohner4 Personen
Wohnfläche225 m²
StandortAldrans (A)
Fertigstellung2018
Planungsbürobergmeisterwolf architekten
Zum Profil
FotografieGustav Willeit
Für uns ist Architektur ein Verstehen von Orten, von Landschaft und Räumen und die Akzeptanz des Vorhandenen.

Gerd Bergmeister, Michaela Wolf

Die gut 2.500 Einwohner kleine Gemeinde Aldrans liegt auf der Mittelgebirgsterrasse süd.stlich angrenzend an Innsbruck. In die Tiroler Landeshauptstadt ist es nicht weit: Straßenbahn und Busse verbinden im 15-Minuten-Takt. Etwas weiter ist es bis nach Südtirol, wo Gerd Bergmeister und Michaela Wolf in Brixen ihr gemeinsames Büro führen. Innsbruck kennen sie gut: Beide haben unter anderem auch an der Leopold-Franzens-Universität in Innsbruck Architektur studiert. Über die lange und sorgfältige Planungszeit hinweg ist nicht nur ein bis in die Innenräume individuell gestaltetes Gebäude für eine vierköpfige Familie entstanden, sondern auch eine Freundschaft zwischen Bauherr und den Architekten. Abhängig von ihren First- und Trauflinien variieren die Raumhöhen und sorgen auch im Obergeschoss, in dem die Schlafzimmer und Bäder untergebracht sind, für ungewohnte, dabei aber durchaus wohnliche räumliche Erlebnisse. Von Faltungen sprechen die Architekten, wenn sie selbst beschreiben, wie sie Innen und Außen wahrnehmen. Dem charaktervoll kantigen Äußeren entspricht die Materialität: Innen wurde der Beton teils roh belassen, an den Wänden ebenso wie an der Dachuntersicht teils verputzt. Vertäfelungen aus Eichenholz schaffen Behaglichkeit. Die Inneneinrichtung entwickelten die Architekten beinahe komplett: Die aus Schwarzstahl gefertigte Küche mit massiver Inox-Arbeitsplatte in acht Millimeter Stärke und eingeschweißtem Becken ist ebenso einzigartig wie die Lampen. Außen wurde das Haus mit Waschputz verkleidet, dem als Sondermischung natürlich weißer Kalk und Sand zugegeben wurde. Analog zum Inneren wurde auch hier Holz kontrastierend eingesetzt: Schwarzbraun lasierte Lärchenlatten zieren die eingerückten Fassaden und betonen die Fensteröffnungen, die mal bündig, mal tief in der Fassade liegend die umgebende Landschaft rahmen. Die Dachlandschaft der beiden unterschiedlich ausformulierten Satteldächer zitiert die Faltung der nahen Berge.

Impressionen