Das Schwarzwaldhaus
Bunt, expressiv und doch passend
Der Verzicht auf den Keller ist auch nachhaltigen und ökonomischen Überlegungen geschuldet und wird zu einem wichtigen ästhetischen und konzeptuellen Faktor des Hauses. Auf der Plattform fasst ein zum Teil weit auskragendes, mehrfach geknicktes, zeltartig steil abfallendes Schrägdach, das vor- und zurückspringende Volumen schützend zusammen. Im Inneren wird die Hanglage durch abgetreppte Split-Level, die der Topografie folgen, thematisiert. Es entsteht eine innere Wohnlandschaft, die zum Durchwandern einlädt und durch unterschiedliche Raumhöhen und gezielte Ausblicke in die umliegende Natur das Gefühl erzeugt, sich gleichzeitig drinnen als auch draußen zu befinden. Betrachtet man die Grundrisse, die an John Hejduks Entwürfe der 1980er-Jahre erinnern, überrascht die geometrische Dominanz des Quadrats. Zwei gleich große Quadrate werden symmetrisch überlagert, wobei die restliche Grundrissdisposition die Symmetrie wiederum spielerisch auflöst. Im Zentrum, wo sie sich überlappen, befindet sich die Treppe, welche die drei Geschosse verbindet. Das geometrische Spiel im Grundriss und die räumliche Vielfalt, welche im Schnitt generiert wird, ist komplex, jedoch kontrolliert und faszinierend. Zusätzlich wird mit der Farbgebung in Grüntönen die Farbigkeit der Natur ins Haus geholt und augenzwinkernd auf den für diese Gegend typischen Lodenstoff verwiesen. Der Entwurf erfreut durch das Verschmelzen von zum Teil gegenläufigen Strategien, die ein eigenwilliges Raumgefüge erzeugen, welches Leichtigkeit ausstrahlt und durch Lebensnähe sowie durch die atmosphärische Ausprägung überzeugt.