
Im Zeichen der Drei
In erster Reihe am Traunsee teilen sich drei Bauherrenfamilien den Grund für ihre drei Sommerhäuser und den Ausblick auf den Traunstein. Das Material für die gereihten Villen entstammt dem Bootsbau, die Farben spiegeln die Umgebung. Die Atmosphäre zitiert die klassische amerikanische Moderne der 1950er.

„In Stahl und Holz ausgeführt bedient sich das dreiteilige Gebäude klassischer Materialien des Schiffs- und Bootsbaus und holt sich mit grau und grün gehaltenen Flächen die Umgebungsfarbtöne ins Haus.”

Klaus Landerl
Das Gleichgewicht zwischen architektonischem Anspruch und Bautechnik war bei diesem Projekt besonders wichtig: Es liegt im Hochwassergebiet, musste Naturschutzauflagen genügen und sich ins Ortsbild einfügen. Der Ort ist tatsächlich ein besonderer: Das über 2.000 Quadratmeter große Grundstück liegt in Altmünster am Ufer des Traunsees im Salzkammergut. Der Altbestand war desolat und ließ sich nicht weiter nutzen. Neu entstanden stattdessen drei miteinander verbundene, jedoch jeweils privat zu nutzende Häuser, die die Parzelle nun optimal nutzen. Jedes der in Holz-Hybrid-Bauweise entstandenen Häuser bieten Platz für jeweils vier Personen, die Bauherren sind, so die Architekten, „Immobilienentwickler, Architekt und Freunde in einer und doch wieder unterschiedlicher Person.“ Bei der Form der Häuser jedoch herrschte Einigkeit: Die drei Häuser erinnern an einen Trimaran, ein Boot oder Schiff mit drei in mehr oder weniger großem Abstand parallel angeordneten, schmalen Rümpfen. Oder auch: an ein dreifaches Bootshaus. Entsprechend entstammen auch die verwendeten Materialien – Stahl und Holz – aus dem Bootsbau, während die Farbigkeit innen wie außen aus verschiedenen Grau- oder Grüntönen an den vis à vis liegenden Traunstein erinnert, an Kalkfelsen, Latschen und Bergwald. Oder auch: an die klassische amerikanische Architektur der 1950er-Jahre. Vor allem im Sommer werden die aneinandergereihten und vom Ufer zurückspringenden, schmalen und langgestreckten zweigeschossigen Villen genutzt. Ganz im Sinne der Balance war es Bauherren und Architekten wichtig, statt auf digitale Smartness auf konstruktiven Sonnenschutz zu setzen: Begrünte Dächer schaffen ein kühles Klima. Zudem saugen die doppelgeschossigen Innenhöfe frische Luft vom See mit einer integrierten PV-Anlage an, die sie dann über die Kamine in die Wohnräume abgeben.
