Haus am Waldrand

Das Landhaus

Der Bestandsbau aus den 50er-Jahren auf dem Grundstück mit eigenem Eichenwäldchen war nicht erhaltenswert. Der neue Bungalow verzahnt sich mit der Landschaft und zeigt, wie zeitgemäß, nachhaltig und elegant eine Familie im Schweizer Mid-Century, Baujahr 2020, leben kann.

Die Kleinstadt Olten liegt zentral am Jurasüdfuß an der Aare zwischen Solothurn und Aarau im Kanton Solothurn. Ihre zentrale Lage im Schweizer Mittelland ist legendär: Das Bahnhofsbuffet Olten gilt als Treffpunkt, der für alle Schweizer gleich nahe liegt. Der guten Erreichbarkeit verdankt die Stadt ihre Industrie- und Gewerbebetriebe, die intakte Natur der Jurahöhen macht die Gegend aber auch zu einer reizvollen Freizeitregion. 7.000 Quadratmeter ist das Grundstück groß, das der Architekt Markus Schietsch hier beplanen sollte. Der Bestandsbau aus den 1950er-Jahren entsprach jedoch weder energetisch noch funktional den Ansprüchen der Bauherrschaft, er wurde abgerissen. Heute lebt die Familie mit vier Personen wunderbar komfortabel in einem Bungalow auf 240 Quadratmetern Wohnfläche: Er verbindet Innen und Außen, seine nachhaltige Bauweise und sinnfällige Organisation ist zukunftsfähig.

Anzahl Bewohner4 Personen
Wohnfläche240 m²
StandortOlten (CH)
Fertigstellung2020
PlanungsbüroMarkus Schietsch Architekten GmbH
Zum Profil
FotografieSeraina Wirz
Unser Ziel ist es, eine Architektur aus räumlichen Ideen und starken Formen zu schaffen, die robust ist, gut funktioniert und stark im Ausdruck ist.

Markus Schietsch

Eingeschossig bettet sich das teilunterkellerte Haus auf den Grund mit eigenem Wald. Gegen Süden schirmt es sich ab von dem Lärm der verkehrsreichen Straße, nach Norden öffnet sich der Bau in Form eines U mit drei unterschiedlich breiten und langen Schenkeln. Sie alle öffnen sich auf den Innenhof und gestatten auch über den Hof hinweg Blicke und Beziehungen. Eine breite Freitreppe verbindet vom abgesenkten Carport mit den Wohn- und Schlafräumen auf Gartenniveau, eine kleine Eingangshalle verteilt in den zentralen Koch-, Ess- und Wohnbereich und den südöstlichen Gebäudeschenkel. Ihm sind zwei Kinderzimmer als Kammern eingeschrieben, das Schlafzimmer der Eltern weitet sich zusammen mit dem offenen Bad und der begehbaren Ankleide am Ende des Wohnwegs. Den nordwestlichen Abschluss der Promenade bildet das Gästezimmer, das auch als Büro genutzt wird. Raumhohe Flügel- und Schiebetüren trennen. Ebenso wie die Einbauten weiten und verengen sie das Raumkontinuum, verbinden und separieren, je nach Stimmung und Bedarf. Solidität und Langlebigkeit verspricht die Massivbauweise mit zweischaligem Mauerwerk mit Backsteinfassade und dazwischenliegender mineralischer Dämmung. Die Innenwände wurden mit atmungsaktivem Lehmputz verspachtelt, die Verarbeitungsspuren sind sichtbar belassen. Die Einbauten sind aus Eiche und hellem Granit gefertigt, der Boden besteht aus gegossenem und geschliffenem Anhydrit. Handgefertigte Fenster und Türen aus Eichenholz öffnen sich in den Hof, den Garten und das benachbarte Eichenwäldchen.

Impressionen