Haus B

Harte Schale, weicher Kern

Das Wohnhaus spielt mit Gegensätzen – die strenge kubische Form der Hülle wird im Inneren durch ein dynamisches Konzept aus offenen Raumfolgen und natürlicher Belichtung aufgelöst

„Unsere Architektur ist so wie wir: einfach, klar, ehrlich. Und gleichzeitig überraschend.“ Selten passt ein Statement eines Architekturbüros, hier von Georg Döring Architekten, über seine Arbeitsweise so gut zu einem realisierten Projekt wie hier. Denn die vom Bebauungsplan geforderte quadratische Form des Wohnhauses in Langenfeld im Rheinland ist nur auf den ersten Blick einfach. Geschlossen zur Straße, öffnet sich das Wohnhaus mit einer großflächigen Verglasung zum Garten. Auf den zweiten Blick vermischen sich solide und experimentelle Details subtil zu einem großen Ganzen, wodurch ein dynamisches, spannendes und überraschendes Raumgefüge entsteht.

Anzahl der Bewohner3
Wohnfläche (m2)323
StandortLangenfeld
Fertigstellung2022
PlanungsbüroGeorg Döring Architekten BDA
Zum Profil
FotografieMichael Reisch
Good architecture is art – architecture is a game of masses – the right angle is usually right – architecture has to take responsibility for the society.

Georg Döring

Im Erdgeschoss bildet ein offenes, dreiläufiges Treppenhaus mit einem Aufzug im Zentrum das Herzstück. Um dieses herum gruppieren sich Wohn-, Ess-, Koch- und Arbeitsbereiche. Das Treppenhaus und die vorgelagerte Eingangshalle öffnen sich nach oben, lassen natürliches Licht und Luft durch ein großes Oberlichtfenster in beide Etagen strömen. Das Obergeschoss, zugänglich über eine offene Galerie, beherbergt zwei separate Schlaf- und Badezimmerbereiche. Aufgrund der Nähe zu den Nachbargebäuden wurde für die beiden straßenseitigen Kinderzimmer eine gemeinsame Terrasse mit einer transparenten Mauerwerkswand errichtet. Sie schützt die Privatsphäre und ermöglicht gleichzeitig den Blick nach draußen. Die Schlaf- und Badezimmer der Eltern sowie die Gästezimmer blicken auf den südlich gelegenen Garten und sind somit ebenfalls vor neugierigen Blicken geschützt. Der großzügige Spa-Bereich befindet sich im Untergeschoss. Ein abgesenkter Innenhof ermöglicht die Belichtung der Räume und zugleich einen Zugang zum Garten. Passend zur Material- und Farbwahl der umgebenden Bebauung fiel die Entscheidung für die Außenhaut des Gebäudes auf eine helle, zweischalige Klinkerfassade. In Kombination mit den hellbronzefarbenen Aluminiumfenstern und feinen Details wie dem Einsatz eines Brasilianischen Verbands im Mauerwerk oder Senkrechtmarkisen als außenliegendem Sonnenschutz entsteht eine hohe Qualität und Ausdruckskraft.

Impressionen