
Leben im Luftraum
Haus und Nebenhaus bilden einen uneinsehbaren, geschützten Hof aus. Innen und Außen verbinden sich zum Garten, Netze lassen Oben und Unten im Inneren zum fließenden Raumkontinuum werden.

„Wir versuchen, bei jedem unserer Häuser normierte Typologien zu hinterfragen und bezüglich spezieller Situationen und Bedürfnisse zu modifizieren, um so individuellen Wohnraum zu schaffen. (...)”

Michael Höcketstaller, Erhard Steiner, Hannes Sampl
Das Grundstück befindet sich nordöstlich des Ortszentrums von Elsbethen. Die Umgebung ist heterogen, sie besteht überwiegend aus Wohnhäusern mit typischer „Alltagsarchitektur“, beschreiben es die Architekten. Die Topografie des Gebiets weist als Ausläufer der umliegenden Berglandschaft ein leichtes Ost-West-Gefälle auf. Leichtigkeit, Schutz, offene, helle Räume und fließende Übergänge zwischen Innen und Außen wünschte sich die Bauherrschaft. Dementsprechend entwickelte dunkelschwarz ein Ensemble aus Haus und Nebengebäude, verbunden über ein langes Dach aus Beton. Die beiden Baukörper, dreigeschossig und mit Satteldach das eine, eingeschossig und flachgedeckt das andere, bilden einen Hof. Sämtliche Wohnräume orientieren sich zum geschützten Freiraum und verbinden sich über Terrassen und Balkone mit dem südseitig gelegenen Garten. Die Form des Haupthauses auf rechteckigem Grundriss und unter steilem Satteldach orientiert sich an der Bebauung der Umgebung, es ist als Massivholzbau konzipiert, acht Monate dauerte die Bauzeit. Im Inneren allerdings sorgen die Lufträume mit eingespannten Netzen für eine unerwartete und unkonventionelle Nutzung jenseits normierter Wohn- und Lebensvorstellungen. Der Familie passt das: Nicht nur Innen- und Außenraum gehen ineinander über, auch Oben und Unten verbinden sich in diesem Haus zum Kontinuum. Räumliches und familiäres Zentrum ist der großzügige Raum zum Kochen und Essen, mit Diwan und offenem Kamin im Erdgeschoss. Das erste Obergeschoss ist den Kindern vorbehalten, unter dem Dach finden die Eltern großzügig Platz.
