
Leben auf der Höhe
Das Elternhaus der Bauherrschaft in Münsters Innenstadt ließ sich nicht sinnvoll zum Mehrgenerationenwohnen der Familie umbauen. Der Neubau schafft nun komfortables Leben auf unterschiedlichen Geschossen und versammelt die ganze Familie unter dem Dach.

„Wenn Bauherr und Architekt zusammen ein Ziel verfolgen, entsteht nicht nur ein Gebäude, sondern auch Architektur.”

Rainer Maria Kresing, Kilian Kresing
Gebäudeform und Fassade orientieren sich an der Nachbarbebauung, der Giebel erinnert an die historische Villenbebauung, zugleich dreht sich das Dach in Richtung des angrenzenden Reihenhauses. Auch der natursteinfarbige Klinker nimmt die Tönung der beigen Putzfassaden auf, er ist in wildem Relief gemauert. Die Fußsortierung, bei der nur die Rückseiten der Ziegel sichtbar sind, verleiht dem Mauerwerk eine gebrochene, weiche Struktur. Der Gebäudesockel springt der Nachbarbebauung entsprechend zurück, seine Verkleidung besteht aus bronzefarbenem lackiertem Aluminium mit regelmäßiger, vertikaler Kantung. Im Treppenhaus zieht sich das gekantete Blech mit gelochter Stanzung hoch bis in das Dach: Es sorgt für diffuse Einblicke und lässt bei Dunkelheit das Innenlicht gestreut nach außen, das Dach ist mit dem gleichen Blech in gefalzter Ausführung eingedeckt. Die quadratischen Fenster sind in hell gebeiztem Eichenholz gerahmt. Die Glasbrüstungen der Öffnungsflügel treten optisch zurück, die Fensterbänke sind aus Bronzeblech gefertigt. In den Innenräumen wurden Eichenholzdielen verlegt, auch die Türen sind aus Eiche. Sie harmonieren mit dem gebrochenen Weiß der verputzten Wände. Die Wohnungen im ersten Obergeschoss verfügen jeweils über einen offenen Küchen- und Wohnraum und ein separates Schlafzimmer mit Bad. Schiebetüren trennen im Geschoss darüber Schlafraum, Bad, WC und Ankleide. Das Dachgeschoss wird über eine Leichtbautreppe aus Eiche erschlossen, es macht Platz für einen großzügigen Küchen-, Ess- und Wohnbereich. Das Holztragwerk bleibt in den hohen, lichten Räumen sichtbar.
