Haus Rothenbach

Aus Tradition gut

Das zeitgemäße Bregenzerwälderhaus mit einem Wohn- und einem Praxisteil entspricht gestalterisch der baukulturell herausragenden Gemeinde und der anspruchsvollen Bauherrschaft.

Schwarzenberg liegt auf 700 Meter Höhe mitten im Bregenzerwald und zählt fast 2000 Einwohner. Dank der guten Anbindung an die Städte im Rheintal war der Ort schon immer Handelszentrum. Auch kulturell hat er mit seinem denkmalgeschützten Dorfplatz einiges zu bieten: Die Schubertiade gilt weltweit als das bedeutendste und größte Schubert-Festival. Auch die Barock-Malerin Angelika Kauffmann war mit Schwarzenberg verbunden. Ihrem Leben und Werk widmet sich das gleichnamige Museum, das die Architekten Dietrich | Untertrifaller gestalteten. Fußläufig entfernt liegt das Einfamilienhaus, mit dem der Mellauer Architekt Jürgen Haller in diesem Jahr am Wettbewerb teilgenommen hat. „Bei uns im Bregenzerwald“, weiß er, „gibt es das Sprichwort ‚Es gibt Männer, Frauen und Schwarzenberger‘. Was bedeuten soll, dass die Schwarzenberger nicht ganz einfach sind: Die Gemeinde ist sehr traditionsverbunden und kulturell aktiv. Auch in Sachen Baupolitik ist sie etwas eigen. Obwohl wir alle Vorgaben der Bauordnung erfüllten, mussten wir zwei ‚Ehrenrunden‘ im Bauausschuss drehen, bevor wir dann die Freigabe für unser Projekt bekamen.“

Anzahl Bewohner4 Personen
Wohnfläche215 m²
StandortSchwarzenbergen (A)
Fertigstellung10/2020
PlanungsbüroJürgen Haller Architektur I Baumanagement
Zum Profil
FotografieAlbrecht Imanuel Schnabel
Die Ansprüche der Bauherrschaft dienen oft als Inspiration für das Beschreiten neuer Wege.

Jürgen Haller

Der Bauherrenfamilie war die privilegierte Lage und die damit verbundene Verpflichtung durchaus bewusst: Das Grundstück liegt in Dorfplatznähe und doch hoch über dem Bregenzerwald. Hier wünschten sie sich ein zeitgemäßes und nachhaltiges Gebäude zum Wohnen und Arbeiten. Zweigeschossig fügt es sich in die Umgebung, mit seinem traditionellen Satteldach entspricht es den Proportionen der Nachbarschaft. Naturbelassene Fichtenbretter in unterschiedlichen Breiten verkleiden die Fassaden, unregelmäßig sind die Fenster angeordnet, sie entsprechen den innenräumlichen Bewegungsabläufen und fokussieren lohnende Blicke. Überdachte Eingangs- und Terrassenbereiche schützen vor Wind und Wetter. Wie bei einem typisch traditionellen Bregenzerwälderhaus ist das neue Haus in ein Vorderhaus mit Wohnteil und das Hinterhaus mit Wirtschaftstrakt gegliedert, statt Stall und Heulager ist im Hinterhaus eine Arztpraxis mit Therapieraum im Obergeschoss untergebracht. Im Wohnteil befindet sich im Erdgeschoss neben dem zentralen Eingangsbereich mit Garderobe der großzügige Koch- und Essbereich, der Kachelofen trennt vom Wohnen. Oben liegen die Schlafräume, die Bäder sowie die Bibliothek. Schlichter Weißtannentäfer verkleidet das Innere ebenso wie weiße Plattenwerkstoffe.

Impressionen