In zweiter Reihe

Energiesparhaus

Vor Kurzem war Dietersheim bei München ein Dorf mit bäuerlichen Strukturen. Heute sind Ställe und Stadel zu Wohnungen umgebaut, neue Siedlungen und Forschungsinstitute entstanden. Büro 4 Wagner + Partner fassten die Transformation als Chance auf und verwirklichten das Doppelhaus BMW2 am Ortsrand.

Die beiden Häuser stehen in zweiter Reihe. Um einen möglichst reibungslosen Bauablauf zu ermöglichen, musste eine angrenzende landwirtschaftliche Fläche gepachtet werden. Eine kurze Bauzeit war also nötig, die Architekten planten daher eine Holzkonstruktion mit weitgehender Vorfertigung. Das Abstandsflächenrecht bestimmte die Ausmaße der Baukörper, der Grundtypus von zehn auf 15 Metern wurde gedoppelt und gespiegelt. Eingeschossig und teilunterkellert liegt das langgestreckte, flache Volumen ruhig in der Landschaft. Nur die Erhöhung der Wohnraumachse im Süden um einen Meter sorgt für Bewegung.

Anzahl der Bewohner8
Wohnfläche264 qm
Grundstücksgröße702 qm
Zusätzliche Nutzfläche91 qm (Atelier)
StandortDietersheim
Bauweisevorgefertigter Holzrahmenbau
Baukosten570.000 Euro
EnergiestandardKfW 70
Fertigstellung2015
 
PlanungsbüroBUERO WAGNER
Zum Profil
AusführungBüro 4 Wagner + Partner
FotografieFotografie für Architekten Michael Heinrich
MODEN KOMMEN UND GEHEN, ABER HÄUSER SOLLTEN FLEXIBEL AUF BEDÜRFNISSE REAGIEREN KÖNNEN. WOHNEN IST IMMER IM FLUSS, BAUEN WIR DOCH HÄUSER, DIE MAN AUCH DER NÄCHSTEN GENERATION GETROST ÜBERLASSEN KANN.

Nepomuk Wagner

Beide Häuser werden von Norden betreten, hier reihen sich die dienenden Räume aneinander: Bad, Diele und Garderobe, Abstellraum, Küche und ein weiteres Bad. Gleichmäßig wurde die restliche Fläche aufgeteilt in einen Essbereich, drei Zimmer und den Wohnraum, der sich nach Süden orientiert. Die Innenwände tragen nicht – je nach Familienkonstellation lässt sich dieser Grundriss unkompliziert in einen Großraum verwandeln. Ein kleiner Lichthof in jeder der beiden Haushälften belichtet die innenliegenden Räume und sorgt für Atmosphäre in den schlichten, weißen Innenräumen mit hellem Eschenparkett. Auch bei den Fassaden entschieden sich die Architekten für eine praktikable Lösung, ungewohnt und unterhaltsfrei: Sie umhüllten den in der Höhe gestaffelten Baukörper mit gekanteten und zur Hinterlüftung gelochten, vertikal strukturierten Alu-Paneelen. Schiebbare, gelochte Elemente 50 Zentimeter vor der Fassade gliedern die gebrochen weiße Außenansicht, schützen vor zu viel Sonne und nicht zuletzt vor neugierigen Blicken.

Impressionen