
Juwel im Hinterhof
Die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft: vom sortenreinen Bauen bis zum Urban Mining, nachwachsende Rohstoffe und langlebige Materialien

„Die Vielfalt unserer Bestandsgebäude sollten wir als Ressource und Fundus für architektonische und soziologische Strategien begreifen.”

Boris Milla
Die Bausubstanz wird innen wie außen durch das heterogene Sichtmauer werk des Bestands geprägt. Die ergänzte Betonkonstruktion fügt sich harmonisch in dieses Mauerwerk ein. Beim Bau des Gebäudes wurden im Sockelbereich vorhandene Abbruchsteine unterschiedlicher Materialien und Größen verwendet, um die Lehmwände vor Spritzwasser und Bodenfeuchtigkeit zu schützen. Die Lehmwände wurden von Studierenden und Mitarbeitern des KIT und der HfG in Handarbeit in eine geliehene Schalung gestampft. Der Lehm für diese Wände stammt aus einem anderen Projekt des Architekturbüros in der Nähe. Da es in Deutschland bis zu dem Zeitpunkt des Baus noch keine statische Normung für Stampflehmwände gibt, wurde im Inneren des Gebäudes eine vorgefertigte Holzkonstruktion eingebaut, die das Dach trägt. Bei der Holzkonstruktion wurde darauf geachtet, auf zusätzliche Verbindungsmittel zu verzichten und stattdessen CNC gefräste Zapfen und Aussparungen zu verwenden. Das Dach besteht aus unbeschichteten Aluminiumwellblechen, die ohne Sparren auskommen und eine lange Lebensdauer als Dacheindeckung versprechen.
