Swisshouse XXXV

Kunst am Haus

Ein Dorf wird Kunst: Das Swisshouse XXXV ist ein weiterer wohnlicher Baustein, Rossa architektonisch-künstlerisch weiterzuentwickeln.

Das Dorf Rossa mit knapp 150 Einwohnern liegt auf einer Höhe von 1100 Metern am Ende des italienischsprachigen Calanca-Tals in Graubünden. Der in Lugano arbeitende Architekt Davide Macullo kennt und liebt die eindrucksvolle Landschaft: 1998 entstand hier sein sogenanntes Swisshouse I. 2017 baute er ein weiteres Haus, das Swisshouse XXXII. Seine Fassade stammt von dem französischen Maler und Bildhauer Daniel Buren, das Baukunstwerk wurde 2018 mit einer Anerkennung bei den Häusern des Jahres ausgezeichnet. Es ist Teil eines visionären Projekts: Gemeinsam mit der RossArte Stiftung, die Davide Macullo mitbegründete und der er auch vorsteht, wird in Rossa Kunst realisiert. Am Bau – wie etwa die „Walldrawings“, mit denen der britische Künstler David Tremlett drei Kirchen bemalte – oder eben als Bauwerk, wie nun auch das Swisshouse XXXV.

Anzahl Bewohner2 Personen
Wohnfläche70 m²
StandortRossa (CH)
Fertigstellung12/2019
PlanungsbüroDavide Macullo Architects
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FotografieFabrice Fouillet
Our architecture seeks the synthesis between the multiplicity of global information and the specific needs of places and people.

Davide Macullo

Das neue Haus ist durch eine Art Brücke verbunden mit seinem denkmalgeschützten Nachbarn, es liegt mitten im Dorf. Beide Volumina wirken als Solitäre, der Blick bleibt frei auf einen Wasserfall. Die kleine Skulptur besteht komplett aus Holz: Sie ist als vorgefertigte Holzrahmenkonstruktion konzipiert. Die Außenwände sind mit feuerfesten Fermacell-Paneelen verkleidet, auf denen Lärchenbretter verschiedener Breiten vertikal zur Fassade gefügt wurden. Auch innen dominiert Holz: Paneele aus Tanne, mit Öl behandelt, prägen die Räume auf dem quadratischen Grundriss, die Zwischendecken und das Dach bestehen aus mehrschichtigen Brettsperrholzelementen. Dank hervorragender Dämmung reicht der Kachelofen, um das Erdgeschoss mit Küche, Esszimmer und zweigeschossigem Wohnzimmer sowie das Obergeschoss mit Schlaf- und Badezimmer zu heizen. Hier fällt der Blick in das kunstvolle Faltwerk des Dachs. Seine Form stellte eine besondere Herausforderung dar: Es sammelt Regenwasser. Die Architekten planten daher innenliegende Ableitungen in den vier Ecken. Der Schnee hält ohne Schneefänger, das weiße Dach passt in Rossas weiße Winterdachlandschaft.

Impressionen