
Holzhaus
Thomas Kröger kommt mit ganz unterschiedlichen Anforderungen zurecht. Er hat in der Uckermark zwei herausragende, puristische Bauten errichtet (Häuser des Jahres 2014, Auszeichnung und Preis), sein jüngstes Werk bewegt sich jedoch schon wegen der stattlichen Größe jenseits üblicher Wohnvorstellungen. Bei dem Gebäude handelt es sich um einen soliden Kuhstall, dessen eine Hälfte der Architekt für eine junge Familie als temporären Landsitz ausgebaut hat, zusätzlich ist eine kleine Gästewohnung entstanden, die je nach Belegung auch separat genutzt werden kann.

„Aufgabe und Ziel: Die Ent - wicklung eines ehemaligen Kuhstalls in ein Landhaus un - ter Berücksichtigung der ihm eigenen tektonischen Elemente und räumlichen Atmosphäre.”

Thomas Kröger
Die Mitte des Anwesens bildet eine bis unter das Dach reichende Halle mit einer beeindruckenden Feuerstelle. Wenn die massiven Holztore aufgesperrt sind, geben drei neue Bogenöffnungen den Blick frei in den Obstbaumgarten. Die Halle kommt ohne weitere Heizung aus, sie wird im Erdgeschoss an den Stirnsei - ten und darüber ringsum an den Außenwänden von warmen Räumen umschlossen, so dass die Nutzung sich nach den Jahreszeiten richtet. Mit der behutsamen Sanierung wurden die Wände innen gedämmt und unter dem Lehmputz mit einer Heizung versehen. Beide Wohnungen liegen um einige Stufen über dem Bodenniveau. Das separate Feriendomizil bietet auf der unteren Ebene einen Küchen-Wohnraum mit Kamin, von hier kann man sich über eine kurze Treppe dem Leben in der Halle anschließen. Die Stiege nach oben führt zu einem Bad und zwei Schlafräumen, von dem einen kann man durch ein Fenster nach unten in den hohen Wohnraum sehen. Die größere Hauptwohnung an der Ostseite bleibt auf beiden Ebenen durch eine geschosshohe Verglasung mit der Halle verbunden. Ein Großraum über die gesamte Haustiefe wird über dem Essplatz von einer ungewöhnlichen Holzpyramide bekrönt, sie erhält Tageslicht über das Dach. Über den Küchenschränken führen Stufenauf die obere Ebene. Hier säumen drei Schlafräume, zwei Arbeitszimmer, Nasszellen, ein Schrankraum und schließlich eine zur Halle offene Gartenloggia das Geviert.
