Leben in Leichtbeton
Das Material bestimmt die Ästhetik, ein unkonventioneller Grundriss sorgt für Weitblick.
Selbstverständlich gliedert das Haus sich ein in die Straßenansicht. Und fällt formal ebenso wie ästhetisch dann doch aus der Reihe: Es ist aus Leichtbeton gefertigt, also aus einem Baustoff, der trägt und dämmt und dessen Fassade außen ebenso wie die Oberfläche innen ohne weitere Behandlung oder gar Beschichtung auskommt. Im Gegensatz dazu wurden die Innenwände konventionell gemauert, mit Kalk verputzt und weiß gestrichen. Sie setzen sich klar von den tragenden monolithischen, samtgrauen Außenwänden ab. Das Grundstück ist klein, aufgrund der Hanglage wird die Aussicht erst im Obergeschoss erlebbar. Martin Dürr, der dieses Haus für einen Schulfreund und seine Familie entwickelte, verlegte die Küche mit dem Essbereich daher in die obere Etage. Die anschließende gro.zügige Dachterrasse mit Außenkamin feiert den weiten Panoramablick. Im Untergeschoss liegen das Wohnzimmer mit Zugang zum Garten und das Elternschlafzimmer, im Erdgeschoss der Eingang und die weiteren Zimmer. Eine einläufige Treppe verbindet die drei Geschosse, ein hoher Luftraum sorgt für die räumliche Verbindung. Die Garage schiebt sich als eigener Baukörper unter und neben das Wohnhaus, ihre Fassade ist mit karbonisiertem Holz verkleidet. Bei dieser jahrhundertealten traditionellen Technik aus Japan wird die Oberfläche abgeflammt und verkohlt, um sie dauerhaft vor der Witterung zu schützen. Das matt glänzende Schwarz harmoniert nicht nur gut mit der porösen Oberfläche des Leichtbetons, sondern schlägt auch den Bogen zwischen Historie und Moderne.