Licht und Loft

Holzhaus

Eine Architektin und ein Bautechniker haben zusammen für ihre Familie ein Haus gebaut, sie haben es entworfen, geplant, und da der Bauherr auch gelernter Zimmermann ist, nahm er die akribische Ausführung zum großen Teil selbst in die Hand.

Entstanden ist ein Passivhaus in Holzbauweise, addiert aus zwei oblongen, gegeneinander verschobenen Baukörpern, wobei der Versatz zur Straße ein Vordach aufnimmt, das sich bis zur Garage fortsetzt und durch verschiebliche Blenden dem Garten Privatheit gibt, zugleich das kleine Anwesen mit einem repräsentativen Eingang aufwertet. Alle Fassaden sind mit Rhombenleisten aus vorvergrauter sibirischer Lärche verkleidet. Man glaubt es der Bauherrschaft, dass die 5500 laufenden Latten-Meter genau so montiert wurden, wie es die Planzeichnungen vorgesehen haben. Zur Holzverschalung passen farblich abgestimmte Aluminiumverbundtafeln und Lamellenjalousien, die die Schraff ur der Leisten fortsetzen.

StandortEsslingen
Anzahl der Bewohner4
Wohnfläche 158 qm
Grundstücksgröße439 qm
Zusätzliche Nutzfläche44 qm
BauweiseHolzrahmenbauweise
Baukosten335.000 Euro
Heizwärmebedarf18 kWh/qma
Primärenergiebedarf31 kWh/qma
EnergiestandardPassivhaus
Fertigstellung2015
 
PlanungsbüroDipl. Ing. Architketin Kerstin Philipp
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AusführungDipl.-Ing. Architektin Kerstin Philipp
Eine klare Linienführung und die fast schon puristische Strenge in Material und Konzept zeichnen unseren Entwurf aus. Und täglich genießen wir es, in unserem lichtdurchfluteten Haus wie in einem Loft zu leben.

Dipl.-Ing. Architektin Kerstin Philipp

Das nicht unterkellerte Haus beginnt auf einer Sichtbetonbodenplatte mit Bauteilaktivierung, darauf stehen in Längsrichtung zwei Stahlstützen, die einen Doppel-T-Träger aufnehmen. Dies zeigt die ordnende Funktion des Tragwerks. Im Erdgeschoss entsteht ein heller, drei Meter hoher Großraum für Kochen, Essen, Wohnen, der bewusst etwas industriellen Charme besitzt. Die Küchenschränke sind wie ein Passepartout um das Fensterband gebaut, davor steht eine Kochinsel. Zur anderen Seite der statischen Zäsur bleibt Bewegungsraum, bevor sich an der fensterlosen Nordwand Technik, Abstellraum und Gäste-WC unter der Treppenschräge aufreihen. Im Obergeschoss setzt sich die klare Organisation fort. Ein Brüstungsmöbel gibt dem Flur die Anmutung einer Galerie, sie endet mit einem Leseplatz bzw. dem Bad, das sich mit einer raumhohen Schiebetür abtrennen lässt – sofern man die wie ein Exponat platzierte freistehende Wanne nicht sogar zeigen möchte. Ein trogartiges Betonwaschbecken und eine Trennwand vor Dusche und Toilette erlauben die gleichzeitige Benutzung. Zur Gartenseite orientieren sich Schlafraum und Büro, dazwischen liegt das noch unterteilbare Kinderzimmer.

Impressionen