
Holzhaus
Eine Architektin und ein Bautechniker haben zusammen für ihre Familie ein Haus gebaut, sie haben es entworfen, geplant, und da der Bauherr auch gelernter Zimmermann ist, nahm er die akribische Ausführung zum großen Teil selbst in die Hand.

„Eine klare Linienführung und die fast schon puristische Strenge in Material und Konzept zeichnen unseren Entwurf aus. Und täglich genießen wir es, in unserem lichtdurchfluteten Haus wie in einem Loft zu leben.”

Dipl.-Ing. Architektin Kerstin Philipp
Das nicht unterkellerte Haus beginnt auf einer Sichtbetonbodenplatte mit Bauteilaktivierung, darauf stehen in Längsrichtung zwei Stahlstützen, die einen Doppel-T-Träger aufnehmen. Dies zeigt die ordnende Funktion des Tragwerks. Im Erdgeschoss entsteht ein heller, drei Meter hoher Großraum für Kochen, Essen, Wohnen, der bewusst etwas industriellen Charme besitzt. Die Küchenschränke sind wie ein Passepartout um das Fensterband gebaut, davor steht eine Kochinsel. Zur anderen Seite der statischen Zäsur bleibt Bewegungsraum, bevor sich an der fensterlosen Nordwand Technik, Abstellraum und Gäste-WC unter der Treppenschräge aufreihen. Im Obergeschoss setzt sich die klare Organisation fort. Ein Brüstungsmöbel gibt dem Flur die Anmutung einer Galerie, sie endet mit einem Leseplatz bzw. dem Bad, das sich mit einer raumhohen Schiebetür abtrennen lässt – sofern man die wie ein Exponat platzierte freistehende Wanne nicht sogar zeigen möchte. Ein trogartiges Betonwaschbecken und eine Trennwand vor Dusche und Toilette erlauben die gleichzeitige Benutzung. Zur Gartenseite orientieren sich Schlafraum und Büro, dazwischen liegt das noch unterteilbare Kinderzimmer.
