
Mit Kanten ohne Ecken
Zwei Baukörper aus Sichtbeton fügen sich zwischen die Bäume. Nichts lenkt ab vom Blick auf den See.

„Wir begreifen den gebauten Raum und das Material als dynamische Faktoren, die wir im Entwurf auf ihre Leistungsfähigkeit als Einzelteile und in möglichen Kombinationen zum Raumgefüge untersuchen.”

Georg Augustin, Ute Frank
Beim Besuch im Berliner Büro augustinundfrank/winkler ARCHITEKTEN, das vor allem mit dem Bau des Ateliers der Künstlerin Katharina Grosse bekannt wurde, ebenfalls ein Sichtbetonbau, „haben wir uns unterhalten und gemerkt, dass wir uns verstehen und zusammenarbeiten können“, erinnert sich Georg Augustin. Das Erdgeschoss ist umlaufend verglast und so blickdurchlässig, dass der See überall auf der langgestreckten Parzelle sichtbar bleibt. Große Schiebeelemente und eine umlaufende Terrasse verknüpfen das räumlich frei organisierte Erdgeschoss mit dem Garten. Im Obergeschoss sorgen Schiebetüren und drehbare Wandelemente je nach Bedarf für Öffnung und Abgrenzung zwischen den privaten Räumen. Die Fassade und damit der Bezug zum See ist umlaufend frei gehalten von Einbauten und Wänden. Konstruktiv bildet die Decke über dem Erdgeschoss mit dem zylinderförmigen Kern, der ein Bad aufnimmt und der Treppe Halt gibt, die pilzförmige Basis, über die sich die Außenwand des Obergeschosses stülpt. Im Erdgeschoss wurde sie zweischalig mit einer Kerndämmung ausgeführt, im Obergeschoss ist die Außenwand von innen gedämmt. Die Decke des flachen Daches ist in den Außenwandring eingehängt. Es wurde als konventionelles Warmdach ausgeführt und besteht aus wasserundurchlässigem Beton mit einer zusätzlichen Abdichtung aus Flüssigfolie.
