Reduce, reuse ,recycle

Energiesparhaus aus Holz

Ein 100 jähriger, leerstehender Stadel wurde abgebaut und 800 Meter weiter wieder aufgebaut. Von außen blieb das Haus Moser von Madritsch Pfurtscheller unverändert – innen entstanden zeitgenössische Räume mit baukultureller Geschichte.

Der Architekt Robert Pfurtscheller hatte in diesem Fall ein persönliches Interesse daran, eine gute Lösung zu finden, denn das Grundstück der Bauherren liegt in seinem Wohnort: im Österreichischen Neustift im Stubaital. Allerdings wurde sein Entwurf für ein 85 Quadratmeter großes Holzhaus wegen „Ortsunüblichkeit“ nicht genehmigt. Die Architekten Madritsch Pfurtscheller fanden folgende Lösung: einen alten, leerstehenden Stadel abtragen, versetzen und in ein wohnliches Haus verwandeln. So entstand neuer Wohnraum für eine Familie in einem 150 Jahre alten und Holzriegelbau; der Stadel stammt von einem 800 Meter weit entfernten Grundstück, welchen der Bauer abreißen wollte.

Anzahl der Bewohner5
Wohnfläche107 qm
Grundstücksgröße614 qm
StandortNeustift (A)
zusätzliche Nutzfläche9 qm Gartenhaus
BauweiseHolzriegelbau (alt und neu)
DachBrettsperrholz (neu)
EnergiestandardNiedrigenergiehaus
Fertigstellung2016
 
Planungsbüromadritsch * pfurtscheller
Zum Profil
AusführungMadritsch Pfurtscheller
FotografieWolfgang Retter
BAUEN ALS WEITERBAUEN, VERBINDUNGEN SCHAFFEND, KNAPP IN GRÖSSE UND RESSOURCENVERBRAUCH. KURZ: SINNSTIFTEND.

Reinhardt Madritsch

Die Konstruktion aus handgehackten Schwellen, Säulen, Balken, Streben, Pfetten und Sparren aus Fichte wurde auf eine neue Betonplatte gesetzt. Nur die Schwellen und Aufdoppelung der beiden Fußpfetten mussten ersetzt werden. Neu sind zwei Wandteile, ausgeführt als gedämmter Holzrahmenbau, eine Zwischendecke sowie auf die alte Dachkonstruktion gelegtes Brettsperrholz mit Aufdachdämmung. Die Öffnungen wurden als feststehende Dreifachverglasung mit wenigen Türen und Fenstern gefertigt. Die fünf-köpfige Familie kommt gut klar mit den 105 Quadratmetern Wohnfläche – und schätzt die Reduktion und Einfachheit, die das Leben in ihrem Niedrigenergie-Haus mit sich bringt: Es wird mit einem Kachelofen geheizt.Das Budget der Bauherren war begrenzt – durch die Kreativität des Innsbrucker Architekturbüros entstand ein atmosphärisches kleines Haus, trotz anfänglicher Schwierigkeiten. Robert Pfurtscheller und Reinhard Madritsch haben ihre Kompetenz bereits in mehreren „Häuser des Jahres“-Wettbewerben der letzten Jahre bewiesen.

Impressionen