Haus SO

tiny but shiny

Das Grundstück war eng, der Kostenrahmen beschränkt. Heute lebt es sich zu zweit gro.zügig und komfortabel auf dem ehemaligen Parkplatz.

„Ein Architekt aus Esslingen hat seine ganze Kreativität eingesetzt, um sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen – auf einem sehr besonderen, extrem schmalen Grundstück. Mit den vorgeschriebenen Mindestabstän- den zu den Nachbarsgrundstücken bleiben gerade mal 4,70 Meter“. Der Architekt, über den die SWR Landesschau Baden-Württemberg am 26.11.2018 berichtete – nachzusehen ist der dreiminütige Beitrag auf YouTube – heißt Thomas Sixt Finckh, gemeinsam mit Dietmar Sixt Finckh und Chris Finckh gehört er zum Stuttgarter Büro Finckh Architekten BDA. Auch dem junggebliebenen Rentnerehepaar war das schmale Haus auf dem Restgrundstück bekannt – und damit der richtige Architekt für ihr eigenes Bauvorhaben. Denn als sie erfuhren, dass das neun Meter breite und 33 Meter lange, nach Süden leicht abfallende Grundstück in kleinteiliger, dörflicher Struktur auf halber Höhe Esslingens gelegen, das jahrzehntelang als PKWStellplatz genutzt worden war, als Bauland ausgewiesen ist, verwarfen sie ihren Plan, dort einen Carport zu errichten. Lieber erfüllten sie sich ihren Traum vom kleinen, bescheidenen Häuschen!

Anzahl Bewohner2 Personen
Wohnfläche75 m²
Standort Esslingen am Neckar (D)
Fertigstellung05/2020
PlanungsbüroFINCKH ARCHITEKTEN BDA
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FotografieThomas Sixt Finckh
… die einzige Entwurfsvorgabe der Bauherren war, ‚ein Zuhause zu schaffen, an dem sie jeden Tag im Urlaub sein dürfen‘.

Thomas Sixt Finckh

Wie bescheiden es werden müsste, erfuhren sie dann von den Banken, die Senioren nur sehr geringen Kredit einräumen ... Doch auch das sehr eingeschränkte Budget für das Zuhause, an dem sie jeden Tag im Urlaub sein dürfen“, schreckte weder die Bauherren noch Thomas Sixt Finckh ab: Er entwickelte einen einfachen, schlanken, rechteckigen Baukörper, der sich in seiner Geometrie dem Hangverlauf anpasst. Beide Giebel gekippt, einer ist zudem abgeschrägt: An der Straßenseite ergibt sich dadurch außenräumlich ein kleiner Eingangsplatz, die vollflächige transluzente Polycarbonatfassade versorgt das Innere großzügig mit Ostlicht. Zum Tal hin schwebt das kleine Haus, seine rückwärtige Front überdacht das Wohnmobil in den Wintermonaten, im Sommer entsteht eine geschützte Terrasse. Das in Stahlbeton- und Holzrahmenbauweise erstellte Tiny House ist außen mit preiswerten Wellzementplatten verkleidet. Innen wurde der Beton roh belassen, der Architekt verwendete Standardprodukte. Sparsamkeit herrscht auch räumlich: Die 75 Quadratmeter Wohnfläche kommen ohne Flure aus, im Erdgeschoss wird gewohnt, gekocht und gegessen, Platz ist sogar für eine Dachterrasse. Ein kleiner Keller nimmt die Haustechnik auf, im oberen Geschoss sind Bad samt Sauna und der offene Schlafbereich untergebracht. Von der Arbeitsgalerie fällt der Blick ins Erdgeschoss und sorgt auf engstem Raum für Gro.zügigkeit.

Impressionen