Wohn- und Arbeitshaus in Eisenbeton

Das Treppenhaus

Drei unterschiedlich gestaltete Treppen führen aus dem großzügig verglasten Erdgeschoss in drei voneinander getrennte, unterschiedlich hohe Betonvolumina. Wohnen und Arbeiten sind voneinander separiert, jedes Familienmitglied entscheidet sich je nach Lust und Laune für die Gemeinschaft oder den Rückzug.

Tobias Kraus und Timm Schönberg gründeten 2006 ihr gemeinsames Büro, sie arbeiten von Konstanz und Hamburg aus. 2019 war ein Projekt in Büren-Wewelsburg unter den Häusern des Jahres, in diesem Jahr wurde ein Haus für eine junge Familie in Hamburg ausgewählt. Die Gleichwertigkeit von Wohnen und Arbeiten war der Bauherrschaft bei der Planung ebenso wichtig wie das Thema Nachhaltigkeit. Gewünscht war aber vor allem, so die Architekten, „ein Haus, in dem jeder Individualität, Respekt und Würde erfährt und trotzdem die Familiengemeinschaft zu spüren ist.“

Anzahl Bewohner4 Personen
Wohnfläche190 m²
StandortHamburg
Fertigstellung04/2021
PlanungsbüroKraus Schönberg Architekten
Zum Profil
FotografieHagen Stier
Der Entwurf von Häusern ist notwendig für die Erforschung von Wohntypologien, Raumzusammenhängen und dem Verständnis vom sozialem Miteinander.

Tobias Kraus, Timm Schönberg

Dementsprechend ist das 190 Quadratmeter große Haus, das von vier Personen genutzt wird, sichtbar und erlebbar in einen unteren und einen oberen Bereich unterteilt. Das Erdgeschoss ist als großzügiger Gemeinschaftsraum konzipiert, er macht Platz für Kochen, Essen und Wohnen, einen Arbeitsraum und einen für Gäste. Der Eingangstür gegenüber liegt ein Bad. Türen im klassischen Sinn existieren nur bei den Nasszellen, vereinzelte Schiebewände sorgen bei Bedarf für räumliche Trennung. Drei Treppen gliedern die übereck großflächig verglaste Ebene: eine einläufige Treppe sowie zwei Spindeltreppen. Die eine führt in einem quadratischen, die andere in einem gerundeten Treppenhaus hinauf. Sie erschließen das Obergeschoss oder besser gesagt: die drei auf dem Erdgeschoss einzeln aufsitzenden Betonvolumina. Zum Zugang zeigen sie sich komplett verschlossen, räumlich miteinander verbunden sind sie nicht. Der Kubus der Eltern mit Schlafzimmer und Bad, die Studiowerkstatt und das Obergeschoss mit den beiden Kinderzimmern teilen sich die Dachterrasse. Baurechtlich ist das Obergeschoss ein Staffelgeschoss, die Kuben sind nicht nur voneinander separiert, sondern sie bilden auch unterschiedliche Höhen aus.

Impressionen