
Das Treppenhaus
Drei unterschiedlich gestaltete Treppen führen aus dem großzügig verglasten Erdgeschoss in drei voneinander getrennte, unterschiedlich hohe Betonvolumina. Wohnen und Arbeiten sind voneinander separiert, jedes Familienmitglied entscheidet sich je nach Lust und Laune für die Gemeinschaft oder den Rückzug.

„Der Entwurf von Häusern ist notwendig für die Erforschung von Wohntypologien, Raumzusammenhängen und dem Verständnis vom sozialem Miteinander.”

Tobias Kraus, Timm Schönberg
Dementsprechend ist das 190 Quadratmeter große Haus, das von vier Personen genutzt wird, sichtbar und erlebbar in einen unteren und einen oberen Bereich unterteilt. Das Erdgeschoss ist als großzügiger Gemeinschaftsraum konzipiert, er macht Platz für Kochen, Essen und Wohnen, einen Arbeitsraum und einen für Gäste. Der Eingangstür gegenüber liegt ein Bad. Türen im klassischen Sinn existieren nur bei den Nasszellen, vereinzelte Schiebewände sorgen bei Bedarf für räumliche Trennung. Drei Treppen gliedern die übereck großflächig verglaste Ebene: eine einläufige Treppe sowie zwei Spindeltreppen. Die eine führt in einem quadratischen, die andere in einem gerundeten Treppenhaus hinauf. Sie erschließen das Obergeschoss oder besser gesagt: die drei auf dem Erdgeschoss einzeln aufsitzenden Betonvolumina. Zum Zugang zeigen sie sich komplett verschlossen, räumlich miteinander verbunden sind sie nicht. Der Kubus der Eltern mit Schlafzimmer und Bad, die Studiowerkstatt und das Obergeschoss mit den beiden Kinderzimmern teilen sich die Dachterrasse. Baurechtlich ist das Obergeschoss ein Staffelgeschoss, die Kuben sind nicht nur voneinander separiert, sondern sie bilden auch unterschiedliche Höhen aus.
