Zanini Porta Haus

Wohn(t)raum in Weiß

Lang streckt sich das Haus auf langgestrecktem Grund. Seine Boden- und Dachscheiben entsprechen der Topografie der Magadinoebene, das feine Vertikalprofil der Betonfassaden übersetzt Tessiner Tradition handwerklich-industriell zeitgemäß und findet seine Entsprechung in den Außenvorhängen.

Das schweizerische Contone liegt auf einer Höhe von 206 Metern über dem Meer am Südrand der Magadinoebene, zwei Kilometer vom Langensee entfernt. Das Dorf ist umgeben von Kastanienwäldern und Rebbergen. Mit der Planung ihres Hauses beauftragte die Bauherrschaft das im italienischsprachigen Locarno ansässige Büro Inches Geleta Architetti. Gegründet wurde es 2010 von Matteo Inches, Jahrgang 1984, zwei Jahre nach seinem Diplom an der Accademia di Architettura in Mendrisio. 2014 wurde die Innenarchitektin Nastasja Geleta, ebenfalls 1984 geboren, Partnerin im Büro inches architettura und 2017 Mitinhaberin des Büros mit dem neuen Namen Inches Geleta Architetti.

Anzahl Bewohner4 Personen
Wohnfläche153 m²
StandortContone (CH)
Fertigstellung05/2021
PlanungsbüroInches Geleta
Zum Profil
FotografieSimone Bossi
Das Betonhaus berührt die horizontale Ebene der Landschaft und betont seine Zugehörigkeit zum Ort.

Matteo Inches, Nastasja Geleta

Als „eindrucksvoll“ beschreiben die Architekten das Gebiet der Magadinoebene zwischen Bellinzona und Locarno. „Die Ebene wird von Bergprofilen begrenzt, in denen sich verschiedene Landnutzungen formen: von landwirtschaftlichen bis zu industriellen Gebieten, von Erholungsgebieten mit besonderen Qualitäten bis zu Wohngebieten. Das Haus fällt in diese Kategorie und ist Teil des stadtnahen Gefüges, das das Tal prägt.“ Dementsprechend bezieht sich das 153 Quadratmeter große Haus auf 509 Quadratmeter großem Grundstück auf den großen Landschaftsmaßstab: Flach ruht es in der Ebene auf einem leicht schwebenden Sockel. In Nord-Süd-Richtung streckt sich der schmale Grund an einer Straßenecke, das Haus besetzt ihn mit einem langgestreckten Rechteck, das sich eingeschossig zwischen der Sockelplatte und der Dachscheibe aus Beton aufspannt. Einschnitte werden zu geschützten Außenbereichen, im Osten markieren sie den Eingang und legen sich vor den Wohnbereich, im Westen halten sie Arbeiten und Wohnen auf Abstand und öffnen den Koch- und Essbereich auf eine Terrasse. Dicke Außenvorhänge schützen nicht nur vor zu viel Einblick oder der Witterung: Ihr sanfter Schwung spielt zudem mit der vertikalen, feinen Betonstruktur, die dem Haus seinen eigenwilligen Charakter gibt. Farblich entsprechen sich das weiche und harte Material: Es ist gebrochen weiß. Eine zweiläufige Treppe führt ins Obergeschoss; winkelförmig sitzt es einem Teil des Erdgeschosses auf und beherbergt die Schlafräume. Das Dach aus Ortbeton lagert schwer, Schornstein und Wasserablauf sind als kleine Skulpturen gefertigt, die den Blick an der vertikalen Fassadenstruktur entlang in die Höhe verdienen.

Impressionen