
Im Apfelgarten
Auf möglichst geringer Grundfläche, möglichst ohne einen Apfelbaum zu fällen, möglichst ohne Bodeneingriff, möglichst einfach, möglichst aus Holz, ohne Keller und Fundament, ohne Folien, Abdichtungen oder Dämmplatten entstand das neue Haus – ohne Abstriche bei der Wohnlichkeit und mit größtmöglicher Lebensqualität.

„Regionale Weltläufigkeit: Die Verankerung des Baus in Tradition und Ort steht nicht im Widerspruch zum Zeitgenössischen, zur Auseinandersetzung mit der Welt. Sie muss damit in Einklang gebracht werden.”

Mauritz Lüps, Eckart Lüps (nicht im Bild)
(1) Dicht bauen: Im Dorf bauen! Bebaute Grundstücke nachverdichten! (2) Einfach bauen: Massive, einschichtige Wandkonstruktion! Einfache Details! Haustechnik reduzieren! (3) Weniger bauen: Suffizienz – Was reicht, ist reich und genug! 7,55 mal 7,55 Meter Grundfläche genügen für eine Familie von vier bis fünf Personen. Zum Vergleich: 1965 langten 22 Quadratmeter Wohnfläche pro Person, heute sind es 48 Quadratmeter. (4) Sanft und nachhaltig bauen: Sortenreine und natürliche Baumaterialien verwenden! Ort und Vegetation respektieren! Kein Keller, Eingriffe in Boden, Grundwasserfluss, Gelände minimieren! Graue Energie – Beton, Metalle, Folien, Dämmstoffe – reduzieren! (5) Günstiger bauen: Wohnen im edlen Rohbau! Weglassen, was geht! Qualität der Einfachheit! (6) Regional bauen: regionales Konstruktionsholz, Brettschalung aus Familienwald, zu regionaler Baukultur und Gestaltung beitragen, regionales Handwerk fördern! Experiment geglückt, kann man da nur sagen: Das kompakte, dreigeschossige Massivholzhaus passt der Familie ebenso gut wie in die Umgebung. Und offensichtlich überzeugt es auch die Nachbarschaft und die Kollegen: „Die Reaktion, die mich am meisten verwundert hat“, erinnert sich Mauritz Lüps: „Noch nie zuvor habe ich für ein Bauvorhaben lobenden Zuspruch von Seiten der Landratsamts-Genehmigungsbehörde erhalten!“
